Beruf Spiel-Designer: Was dahinter steckt
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Seit Videospiele Kinderzimmer eroberten, stieg auch der Wunsch vieler Jugendlicher, selbst Titel zu entwerfen. So wie viele gerne einmal Regisseur oder Schauspieler werden wollen, ist auch der Traum vom Spieldesigner kein ungewöhnlicher mehr. Vor allem seitdem Computer erschwinglich und vor allem enorm leistungsfähig geworden sind, steht der Zugang zu Design-Werkzeugen jedem offen.
So wie bei jeder Passion lernt man vieles, indem man einfach loslegt, probiert und experimentiert. Auch dicke Bücher von erfahrenen Designern und Branchen-Insidern gibt es mittlerweile zuhauf. Aber spätestens nach Abschluss der Schule stellt sich die Frage: Kann man Computerspiel-Design eigentlich studieren? Falls ja, zahlt sich das überhaupt aus oder soll man sich lieber gleich selbstständig machen? Was zur Frage führt, wie es eigentlich in Österreich, aber auch in Deutschland mit Jobchancen aussieht.
Österreichische Szene zerstreut
In Österreich gibt es zwar mehrere Institutionen, die sich mit dem Thema Computerspiel-Entwicklung auseinandersetzen. Wo die Unterschiede liegen, wer welche Schwerpunkte anbietet, ist hingegen kaum zu eruieren. Noch komplizierter wird es, sich einen Überblick über hiesige Spiele-Entwickler zu schaffen. Mit Sproing oder etwa Greentube gibt es zwar bekannte Größen, seit der Schließung von Rockstar Vienna/Deep Silver Vienna sind jedoch viele kleine Teams entstanden.
In dieses Chaos soll nun ein wenig Ordnung kommen. In exakt einer Woche fällt im Subotron Shop im Wiener Museumsquartier der Startschuss zu einer neuen Vortragsreihe. Ab 1. September sprechen im Zuge von „Subotron Pro Games“ wöchentlich nationale wie internationale Experten der Spiele-Branche über ihre Erfahrungen, Ausbildungsmöglichkeiten oder etwa neue Geschäftsmodelle.
Experten und Kollegen treffen
„Die Veranstaltung soll der heimischen Szene einen Impuls geben“, sagt Jogi Neufeld. Der Initiator des Retro-Shops veranstaltet seit sechs Jahren Diskussionsveranstaltungen rund um digitale Spiele. Einerseits soll Veteranen eine Plattform geboten werden, sich zu treffen und auszutauschen. „Viele aus der Branche haben mir gegenüber den Wunsch eines Jour-Fix geäußert. Viele wollen sich in ungezwungenem Rahmen mit Kollegen treffen können“, sagt Neufeld. Der „Stammtisch“ soll zudem Branchenfremden die Möglichkeit bieten, ohne Hürden simpel und schnell mit den Kreativen aus der Spielebranche in Kontakt treten zu können. Unterstützt wird dies auch durch Aktionen der Wirtschaftskammer.
Ausbildungsstätten stellen sich vor
Andererseits sollen Interessierte die Chance bekommen, Experten aus der Branche kennenzulernen und sich über Lehrgänge, Kurse, Berufsbilder und Studienrichtungen zu informieren. Natürlich sollen auch Tipps und Kontakte vermittelt werden, die animieren den Sprung ins Jungunternehmertum zu wagen.
Zur Auftaktveranstaltung kommt der Chef der GDC Europe, Frank Sliwka, nach Wien. Der Deutsche wird in seinem Vortrag einen Blick in die Vergangenheit werfen und die wirtschaftliche Entwicklung bis zum aktuellen Tag Revue passieren lassen. Er geht der Frage nach, wie sich die Geschäftsmodelle und -felder der Branche in den vergangenen 30 Jahren verändert haben. Daraus leitet er ab, in welche Richtung es gehen wird und welche Trends die kommenden Jahre bestimmen werden. Weiters gibt er Einblicke in die Branche im deutschsprachigen und europäischen Raum.
Designer erzählen aus der Praxis
Die folgende Woche, am 8. September, wird dann Harald Riegler, Chef von Sproing, zu neuen Geschäftsfelder, wie etwa Free2Play oder etwa Micropayments sprechen. Ein weiteres Highlight aus der Entwickler-Praxis ist sicherlich der Vortrag von Alex Laube von Crytek. Am 6. Oktober gewährt er einen Blick hinter die Kulissen der AAA-Schmiede.
Die Palette an Ausbildungsstätten, die über Lehrpläne und Berufschancen berichtet, ist ebenfalls breit. Mit dabei sind etwa die TU Wien, das Technikum Wien oder die Uni Wien. Eine detaillierte Aufstellung des Programms sowie Informationen zu den Vortragenden finden sich auf der Subotron Pro Games Seite. Der Auftakt-Vortrag findet kommenden Donnerstag, den 1.9., um 1900h im Museumsquartier/quartier21/Raum D statt.
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