War Ziel eines Cyberangriffs: Der deutsche Bundestag
War Ziel eines Cyberangriffs: Der deutsche Bundestag
© dpa/Kay Nietfeld

Hackerangriff

Bundestag verschiebt Sanierung des Computersystems

Wegen der notwendigen Sondersitzung zur Griechenlandhilfe verschiebt der Bundestag die geplante Abschaltung seines Computersystems. Mit der Überarbeitung des Systems will das Parlament die Konsequenzen aus dem schweren Hackerangriff ziehen, der den Bundestag vor mehreren Monaten erschüttert hatte.

Ursprünglich sollten die Rechner von diesem Donnerstag an für mehrere Tage vom Netz gehen. Voraussichtlich am Dienstag nächster Woche soll der Bundestag jedoch zu einer Sondersitzung zusammenzukommen, um über das dritte Hilfspaket für Athen abzustimmen.

Damit die Vorbereitungen für die Sitzung nicht beeinträchtigt werden, wurden die Arbeiten nun vertagt, wie Bundestagssprecher Ernst Hebeker am Mittwoch mitteilte. Bundestagspräsident Norbert Lammert informierte die Abgeordneten in einem Schreiben über die Verschiebung. „Über einen neuen Termin werde ich Sie rechtzeitig informieren“, schrieb er.

Cyberattacke

Mitte Mai war bekanntgeworden, dass Bundestagscomputer Ziel einer Cyberattacke geworden waren. Unbekannte hatten einen Trojaner ins Netzwerk geschleust und Daten abgezweigt. Wer hinter dem Angriff steckt, ist bislang offen.

Spuren führten zu einer russischen Hackergruppe mit dem Namen „Sofacy“. Ein Experte des Chaos Computer Clubs hatte im Juni aber davor gewarnt, die Attacke voreilig auf russische Angreifer zurückzuführen. Die Zuordnung eines solchen Trojaners zu einer Tätergruppe sei in rechtssicherer Form unmöglich. Angriffe könnten auch „unter fremder Flagge“ geführt werden.

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