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Digital Life

Cloud-Dienste: Was sie können und was sie kosten

Es ist nicht die Frage, ob eine Festplatte den Geist aufgibt, sondern wann. Diese alte IT-Weisheit ist immer noch gültig, auch bei modernen Computern und Laptops. Bei einem Handy besteht zusätzlich die Gefahr, es zu verlieren. Darum sollte man seine digitalen Dokumente und Erinnerungen gut absichern. Am bequemsten sind Cloud-Dienste, also Services, bei denen die Dateien auf Servern im Internet gespeichert werden. Die futurezone zeigt, was es zu beachten gilt.

Apples iCloud und Microsoft One Drive

Wie in vielen Bereichen, etwa bei der Wahl eines Betriebssystems, ist auch die des Cloudspeichers eine Frage der Gewohnheit und der Bequemlichkeit. Nutzt man einen Mac und ein iPhone liegt es nahe, die hauseigene Apple iCloud zu verwenden. Wer Microsofts Windows nutzt, kann auf den OneDrive zugreifen. Da man für die Nutzung der beiden Betriebssysteme ohnehin eine Apple ID bzw. ein Microsoft-Konto eröffnen muss, wird die kostenlose Version des jeweiligen Cloud-Speichers von Haus aus mitgeliefert, ob man will oder nicht.

Die iCloud bietet in der gratis Variante automatisch 5 Gigabyte Speicherplatz an. Ein Upgrade auf wahlweise 50 GB, 200 GB oder 2 Terabyte kostet einen monatlichen Aufpreis (siehe Box). Stockt man auf, kann man auch Familien-Accounts nutzen und mehreren Personen Zugriff auf die Daten gewähren. Microsofts OneDrive bietet ebenfalls 5 GB kostenlosen Speicher, der sich für einen Aufpreis von 2 Euro monatlich auf 100 GB aufstocken lässt. Beide Dienste erlauben es, Daten mit anderen zu teilen. 

Preisübersicht Cloud-Speicher

Apple iCloud / mntl.

50 GB: 0,99 Euro
200 GB: 2,99 Euro
2 TB: 9,99 Euro

Microsoft OneDrive

100 GB: 2 Euro / mntl.
mit Office 365: 69 Euro / jährl.

Google Drive / mntl.

100 GB: 1,99 Euro
1 TB: 9,99 Euro
10 TB: 99,99 Euro

Dropbox 

2 TB: 9,99 Euro / mntl. (jährliche Abrechnung)

Web.de / mntl.

20 GB: 0,89 / 1,99 Euro 
50 GB: 0,99 / 4,99 Euro
100 GB: 1,99 / 6,99 Euro
1 TB: 6,99 / 9,99 Euro

Backblaze

6 US-Dollar mntl. / 60 Dollar jährl. / 110 Dollar für 2 Jahre

Google Drive

Eine der beliebtesten Cloud-Services bietet Google. Wer ein Konto beim Internetriesen hat – etwa, weil man ein Smartphone mit Android nutzt – hat automatisch 15 GB kostenlosen Speicher zur Verfügung. Das ist vor allem für Unternehmen interessant, denn über Google Drive können Dokumente nicht nur online gespeichert, sondern auch freigegeben und gemeinsam editiert werden. Für 1,99 Euro im Monat erhält man 100 GB Speicher, für 9,99 Euro 1 TB.

Neben dem Google Drive kann auch Google Photos genutzt werden. Das speichert automatisch Bilddateien, wenn man auf dem Computer einen entsprechenden Ordner auswählt. In der Smartphone-App kann man das automatische Sichern von Fotos aktivieren. Stellt man hier ein, dass Aufnahmen nur in „Hoher Qualität“ (komprimiert auf 16 MP) gespeichert werden, wird das nicht vom Speicherplatz abgezogen. Speichert man sie in „Original-Größe“, geht das vom Kontingent ab. Mit der zugehörigen App kann man Aufnahmen direkt vom Smartphone in die Cloud laden und sie automatisch vom Gerät löschen, um den Handyspeicher zu schonen.

Amazon Cloud Drive

Jeder Amazon-Kunde erhält automatisch 5 Gigabyte kostenlosen Speicherplatz. Dieser teilt sich in 2 Speicher auf: Amazon Drive und Amazon Photos. Per Desktop und Smartphone-App können Ordner auf dem Computer ausgewählt werden, die Amazon dann automatisch synchronisiert und auf dem Cloud-Speicher ablegt.

Mit der Photos-App können zudem Aufnahmen vom Smartphone oder einen Ordner auf dem Computer automatisch gespeichert werden. Nutzt man Amazon Prime, erhält man unbegrenzten Speicher für Amazon Photos und kann damit die 5 GB für andere Daten nutzen. Videos sind von dem unbegrenzten Kontingent allerdings ausgeschlossen. 

FILE PHOTO: Illustration photo of the Dropbox app

Dropbox

Der Dienst Dropbox war einer der ersten populären Cloudspeicher und bleibt einer der beliebtesten. Auch hier können Nutzer kostenlos 2 GB an Speicher nutzen. Die „Plus“-Variante  für 9,99 Euro schaltet 2 TB Platz frei.

Es ist sehr übersichtlich gestaltet und zwingt einem keine weiteren Dienste auf, wie etwa ein E-Mail-Konto, das man vielleicht gar nicht möchte. Es ist eine einfache und übersichtliche Datenverwaltung und wird daher auch von Unternehmen gern genutzt. Dokumente können auch online bearbeitet werden. Dafür nutzt Dropbox die kostenlosen Office Web-Apps

Backblaze

Wer möglichst unkompliziert ein Back-up seiner Daten erstellen möchte, kann Backblaze nutzen. Je nachdem, ob man einen Monats-, Jahres- oder 2-Jahresvertrag nutzt, werden monatlich zwischen 4,60 und 6 US-Dollar fällig. Der Dienst erstellt ein Backup aller Daten auf dem Computer und der angeschlossenen externen Festplatten. Auch hier können die Daten per Smartphone-App unterwegs verwaltet werden, der Fokus liegt allerdings auf einer simplen Lösung fürs Backup.

Server in den USA

Alle bisher genannten Cloud-Angebote stammen aus den USA, die Rechenzentren auf denen die Daten gespeichert werden, sind auf der ganzen Welt verteilt aber hauptsächlich in den USA. Daten der iCloud werden etwa auf Servern von Amazon und Microsoft gespeichert. Trotzdem akzeptiert man, wenn man eines der Angebote nutzt, dass diese Daten an die US-Unternehmen übermittelt werden. In den AGB aller 4 Dienste wird darauf hingewiesen, dass alle gespeicherten Inhalte auf illegales Material durchsucht werden.

Web.de ist einer der wenigen großen Anbieter aus Europa

Web.de

Wer daher lieber auf einen europäischen Dienst vertrauen möchte, kann den Speicher von Freemail Web.de nutzen. Stiftung Warentest ernannte den deutschen Service 2019 zum Testsieger, da er gegenüber den US-Diensten keine gravierenden Mängel beim Datenschutz aufweist.

Wer sich ein Konto bei Web.de einrichtet, erhält automatisch 2 GB Speicherplatz. Für Mitglieder des Web.de Club (5 Euro im Monat) sind die Preise für zusätzlichen Speicher reduziert, für 1 TB zahlt man maximal 9,99 Euro monatlich. Auch hier können Daten über eine App fürs Smartphone und eine eigene Software (nur für Windows) Systemübergreifend gespeichert und genutzt werden.

Datenschutz

Egal, welchen Dienst man nutzt, man sollte immer eine 2-Faktor-Authentifizierung einrichten. Trotz aller Vorkehrungen können die Dienste aber Sicherheitslücken aufweisen. Angreifer könnten das ausnutzen. Daher sollte man nie wichtige Dokumente, etwa Bankdaten oder Passwörter, in einem Cloud-Speicher ablegen.

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Franziska Bechtold

frau_grete

Liebt virtuelle Spielewelten, Gadgets, Wissenschaft und den Weltraum. Solange sie nicht selbst ins Weltall kann, flüchtet sie eben in Science Fiction.

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