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Trend

Cybercrime hat sich in fünf Jahren verdoppelt

„Das Gefährdungspotenzial ist unverändert hoch", sagte Präsident Jörg Ziercke am Mittwoch in Kiel bei einer Pressekonferenz mit Schleswig-Holsteins Innenminister Andreas Breitner (SPD). Laut Kriminalstatistik stieg die Zahl der Cybercrime-Fälle in Deutschland 2012 im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent auf fast 64.000. Dazu zählen neben Betrugsdelikten - etwa beim Online-Banking - auch Beleidigung, Erpressung, Androhung von Amokläufen oder die Verbreitung von Kinderpornografie.

Kaum Aufklärung
Die Aufklärungsquote von 30 Prozent nannte Ziercke völlig unbefriedigend. Denn in der Statistik seien viele Fälle nicht erfasst. „Die Dunkelziffer ist sehr hoch", sagte Ziercke. Außerdem würden einzelne Attacken, die aber Tausende Internetnutzer treffen, nur als ein Fall in der Statistik gezählt.

Einen drastischen Rückgang der Kriminalität gab es im Bereich Online-Banking durch Phishing („Identitätsdiebstahl"). Die Zahl der gemeldeten Fälle sank um 46 Prozent auf 3440. Dies sei auf die Einführung der SMS-TAN als Sicherungsverfahren der Banken zurückzuführen, erklärte Ziercke.

Beim Online-Banking erhält der Kunde für jede Transaktion auf sein Handy einen Code per SMS. Für einen Betrug müsse also nicht nur der Rechner, sondern auch das Handy von Kriminellen angezapft werden. Je Phishing-Fall im Zusammenhang mit Online-Banking betrug der Schaden im Durchschnitt 4000 Euro im vergangenen Jahr.

 

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