Sicherheit

Cyberkriminalität: Eine Million Opfer pro Tag

Cyberkriminalität wird noch immer belächelt“, stellte heute, Montag, Candid Wüest, Virenjäger von Symantec, bei einer Pressekonferenz in Wien fest. Zu Unrecht, denn pro Tag wird eine Million Menschen zum Opfer, der Schaden beträgt 388 Milliarden Dollar (281 Mrd. Euro). 41 Prozent der User sind ohne aktuelle Schutzsoftware im Internet unterwegs sind.

114 Milliarden sind der direkte Schaden etwa durch den Diebstahl von Kreditkartendaten. 247 entfallen auf den Zeit- und sonstigen Aufwand, mit dem die Folgen beseitigt werden müssen, etwa um die gelöschten Familienfotos doch noch zu retten. Diese Zahlen, sie enthalten übrigens nicht die Kosten für Firmen oder Regierungen, entstammen dem Norton Cybercrime Report 2011, für den 20.000 Menschen in 24 Ländern online befragt wurden.

User oft zu sorglos
76 Prozent der Deutschen, diese Zahlen sind laut Wüest für den zentraleuropäischen Raum repräsentativ, wurden bereits zum virtuellen Opfer. Im Schnitt sind Männer und junge User überdurchschnittlich oft betroffen. 89 Prozent jener Deutschen, die bereits im realen Leben von Kriminellen geschädigt wurden, wurden auch virtuell zum Opfer. „Vielleicht ist man zu sorglos, zu naiv.“

Dabei wären 54 Prozent der Fälle, nämlich jene durch Malware, Viren oder Trojaner, durch entsprechenden Schutz zu verhindern gewesen. Acht Prozent waren sexuelle Belästigungen, und bereits zehn Prozent betrafen Smartphones, die mit zunehmender Verbreitung für Kriminelle immer attraktiver werden.

Fokus auf Android
„Hier liegt ein starker Focus auf Android, weil diese Plattform relativ offen ist und derzeit einen Boom erlebt“, so der Fachmann. Bei iPhones gibt es weniger Schad-Codes - außer diese wurden durch Jailbreaks für Attacken geöffnet. Bei den Smartphones wird zumeist ein Trojaner als App getarnt, der dann teure SMS verschickt, die jeweils bis zu fünf Euro kosten. Aber auch für mobile Bot-Netze wird man interessant, weil die Handys meist 24 Stunden pro Tag eingeschaltet sind. Ferngesteuert klickt dann das eigenen Smartphone auf Werbebanner, oft um ausgerechnet die Apps der Kriminellen zu „pushen“.

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