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DEUTSCHLAND

Datenschutz-Panne bei Datenschützern

Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar bestätigte dies. Er betonte aber, dass der Anbieter IVW seinen Dienst bis Juli 2011 an die rechtlichen Vorgaben anpassen wolle. "Es braucht einen gewissen Zeitraum zur Umstellung. Ich bin bereit, das abzuwarten", sagte er der Nachrichtenagentur dpa.

Die Datenschützer haben mit datenschutz-hamburg.de eine eigene Adresse, der Internet-Auftritt läuft aber über die Website Hamburg.de. Über die technische Infrastruktur entscheide nicht seine Behörde, sondern die Betreiber der Website, erklärte Caspar. Daher habe er den Missstand nicht früher abstellen können.

Trackingtool zeichnet IP-Adressen auf

Der Dienst IVWbox.de, ein Trackingtool, steht aus mehreren Gründen in der Kritik. Zum einen anonymisiert er die IP-Adressen der Nutzer nicht. Das verlangt jedoch der Düsseldorfer Kreis, ein informeller Zusammenschluss der Datenschutzbeauftragten der Bundesländer. Die IP-Adresse ist eine Zahlenfolge, die jeden Computer im Internet eindeutig identifiziert. Zum anderen ermöglicht die IVW Nutzern nicht, online gegen die Erfassung der Daten zu widersprechen. Das Unternehmen war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.


Die Hamburger Datenschutzbehörde geht in Deutschland gegen Google Analytics vor. Sie hatte jüngst die Verhandlungen mit dem Unternehmen über den Statistik-Dienst Analytics abgebrochen. Einer der Vorwürfe dabei war, dass Google nicht alle IP-Adressen anonymisiert. Der Blogger Thomas Stadler, der als erster darauf aufmerksam gemacht hat, schreibt in einem Blogeintrag dazu: "Wenn Datenschutzbehörden schon offensiv die Auffassung vertreten, dass Tracking-Tools datenschutzrechtlich bedenklich sind, dann sollten sie sie zumindest nicht auf ihren eigenen Websites benutzen."

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(dpa)

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