Der Ruf im Netz - Google vergisst nie
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Im Google-Zeitalter wird es immer schwieriger, seinen guten Ruf zu wahren. Denn das Internet vergisst nicht den kleinsten Fehltritt - peinliche Fotos, Videos oder Kommentare, die irgendwo online hinterlassen wurden, sind jederzeit und für alle Welt leicht wieder auffindbar. Umso mehr wächst die Sorge um das eigene Online-Image sowohl unter Privatpersonen als auch bei Unternehmen. Viele suchen schließlich Hilfe bei Profis, so genannten "Online Reputation Managern", die das schiefe Bild im Internet wieder gerade rücken sollen
"Die Menschen, die online sind, nehmen ihre persönliche Wahrnehmung inzwischen sehr ernst. Das ist auch daran zu erkennen, dass das ‚Ego-Googeln‘ längst sozialer Konsens ist", sagt Kommunikationsberater Klaus Eck, Inhaber von Eck Kommunikation, im Interview mit der Futurezone. Schließlich gehe es bei der Überprüfung des eigenen Images im Netz mitunter um die soziale Existenz des Einzelnen. Und auch für Unternehmen hat das Thema heute großes Gewicht. "Immer mehr wollen wissen, wie die Kunden über ihre Marken denken und schreiben. Es kann keiner Firma mehr egal sein, wie sich die Online-Reputation darstellt", betont Eck.
Online- und Offline-Welt verschmelzen
Das eigene Online-Image ist nicht zu unterschätzen, denn eine klare Trennung von der Offline-Welt gibt es heute nicht mehr. Beides vermischt sich zunehmend miteinander und so wirkt sich das schlechte digitale Ansehen auch unmittelbar auf eine Personen- oder Unternehmensmarke aus, ist der Experte überzeugt. Abwarten und Teetrinken ist dabei keine Lösung. "Unternehmen sollten vor dem Schaden für Vertrauen sorgen, indem sie selbst aktiv in Social Media werden", empfiehlt Eck. In einer Krisensituation sei es schwierig bis unmöglich - wie der Fall BP zeigte - zeitnah den Online-Ruf wieder zu verbessern. "Eine gute Reputation können Sie nur durch jahrelange Arbeit aufbauen. Um diese zu verspielen, reichen wenige Sekunden", warnt der Kommunikationsberater.
Gleichzeitig sei davor gewarnt, wenn versucht wird, das eigene Image bewusst schönzufärben. "Wer nicht transparent und glaubwürdig auftritt, der wird irgendwann einen hohen Preis dafür entrichten müssen. Denn: Wer einmal lügt, dem glaubt man auch in der Social-Media-Welt nicht mehr", betont Eck. Alles Negative lasse sich nur schwer verdecken.
Immer unter Beobachtung
Je mächtiger und wichtiger die Internetsuchmaschinen werden, desto leichter wird es auch, jede negative Information einfach per Mausklick abzufragen. Internetnutzer stehen demnach unter ständiger Beobachtung und das kann durchaus reale Konsequenzen nach sich ziehen. Eine Microsoft-Studie zeigte beispielsweise, dass heute 78 Prozent der Personalchefs online Informationen zu potenziellen Mitarbeitern einholen. Auch nach Jahren sind die meisten Infos noch leicht aufzuspüren und können so im Zweifelsfall die persönliche "weiße Weste" dauerhaft beflecken.
Was wir im Netz hinterlassen, kann uns noch Jahre später wieder einholen.
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