Coronavirus disease (COVID-19) outbreak in Paris
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Deutschland plant "Trans Europa Express" zwischen Großstädten

Deutschlands Verkehrsminister Andreas Scheuer plant, während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft ein Bahn-Netz von europäischen Langstreckenverbindungen auf den Weg zu bringen. "Wir wollen große Ballungszentren in Europa verbinden", sagte Scheuer am Mittwoch bei der Vorstellung seines Programms für die Ratspräsidentschaft.

Er stelle sich einen Trans Europa Express vor. "Ich glaube, dass jeder das Ziel hat, dass der Bahnverkehr attraktiver wird über Grenzen in Europa", sagte Scheuer. Dies sei auch wegen des Klimaschutzes wichtig.

Klimaschutz im Mittelpunkt

Der Klimaschutz dürfte bei der Festlegung neuer Tarife für die Lkw-Maut ab 2023 im Mittelpunkt stehen. Scheuer will einen Vorschlag für die neue Richtlinie vorlegen. Eine kräftige Erhöhung gilt als sicher. Eine einheitliche europäische Abgabe für Pkw will er hingegen nicht anstoßen. Er machte aber deutlich, dass er die Nutzer-Finanzierung der Straßen weiter für richtig halte.

Deutschland übernimmt am Juli die Ratspräsidentschaft in der EU für ein halbes Jahr. Im Mittelpunkt wird neben dem Klimaschutz die Bewältigung der Coronakrise stehen. Als eine der Lehren sieht Scheuer eine bessere Abstimmung innerhalb der EU, insbesondere was die Grenzkontrollen und den Verkehrsfluss betrifft.

Verkehr neu denken

"Verkehr und Logistik müssen europäisch gedacht werden", forderte Scheuer mit Blick auf Behinderungen an den Grenzen und lange Lkw-Staus in der Hochphase der Corona-Epidemie. Es müsse einheitliche Spielregeln geben. Er wolle daher Ende Oktober Eckpunkte für einen Notfallplan festlegen, um für Krisen besser gerüstet zu sein.

Zudem wolle er über die angeschlagenen Fluglinien sprechen. "Wir werden eine Neuordnung der Luftverkehrswirtschaft global erleben", sagte er voraus. Europa müsse hier im Wettbewerb bestehen. "Es darf keinen Ausverkauf unserer Luftfahrtunternehmen geben."

Pläne im Kopf

Um den Bahnverkehr zu stärken, sollten die Langstrecken auf dem Kontinent mit den Europa-Express-Zügen attraktiver werden. Scheuer sprach von Direktzügen etwa zwischen Warschau und Paris über Berlin und Köln. Auch eine Strecke von Frankfurt nach Barcelona über Lyon und Montpellier sei möglich. Er habe bereits konkrete Pläne im Kopf. Details sollten beim europäischen Bahn-Gipfel im September besprochen werden.

Schnelle Verbindungen in Europa führen derzeit meist nur über ein bis zwei Ländergrenzen hinweg wie etwa zwischen Frankfurt und Paris. Wer von Frankfurt nach Barcelona fahren will, muss mehrfach umsteigen und ist meist über einen Tag unterwegs.

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