IFPI

Digitaler Musikmarkt: Wachstum verlangsamt

Der weltweite Umsatz am Digitalmarkt betrug 2010 laut dem am Donnerstag in London veröffentlichten "Digital Music Report 2011" des Branchenverbands IFPI (International Federation of the Phonographic Industries) 4,6 Milliarden Dollar (3,41 Mrd. Euro), was einem Plus von sechs Prozent entspricht. Im Jahr davor errechnete die IFPI noch ein Umsatzwachstum von zwölf Prozent. 2008 waren es 25 Prozent.

Den Rückgang beim Verkauf physischer Tonträger konnte das Digitalgeschäft weiterhin nicht wettmachen. Ingesamt gingen die Tonträgerverkäufe laut dem Branchenverband weltweit im vergangenen Jahr um neun Prozent zurück.

Digitalmarkt: 20 Prozent Anteil in Europa

Der Anteil des digitalen Musikgeschäfts am Gesamtumsatz stieg 2010 auf 29 Prozent. Im Vergleich zu 2009 ist dies ein Plus von vier Prozentpunkten. In den USA beträgt der Anteil laut IFPI bereits nahezu 50 Prozent. Für Europa konstatiert der Branchenverband mit einem Anteil von 20 Prozent "noch Aufholbedarf", wie es in einer Aussendung des Verbands der Österreichischen Musikwirtschaft (IFPI Austria) hieß.

Rund 13 Millionen Titel seien derzeit in über 400 lizenzierten Online-Angeboten weltweit zu beziehen, hieß es weiter. Die IFPI verzeichnete einen deutlichen Trend zu Streaming-Abos, wie etwa Spotify und Deezer in Europa und Pandora und Mog in den USA. Mit 40 Prozent aller im Netz gesehenen Musikvideos ist YouTube die mit Abstand populärste Musikvideoplattform.

Härteres Vorgehen gegen Musiktausch gefordert

Die Schuld für die Rückgänge im Tonträgermarkt glaubt die IFPI beim unautorisierten Musiktausch in Filesharing-Netzwerken gefunden zu haben. Franics Moore, Geschäftsführerin des Branchenverbandes, forderte ein härteres gesetzliches Vorgehen gegen Urheberrechtsverletzungen im Netz und eine bessere Zusammenarbeit der Internet-Anbieter mit den Rechteinhabern.

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(futurezone)

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