Durchbruch bei selbstfahrenden Autos bis 2030 erwartet
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Autofahren ohne Hände am Steuer wird nach Prognosen der Industrie in 20 Jahren Alltag auf den Straßen sein. Zwei von drei der vom IT-Branchenverband Bitkom befragten Auto-Manager erwarteten den Durchbruch für selbstfahrende Autos bis 2035, erklärte der Verband am Dienstag. Jeder zweite der 100 Umfrageteilnehmer rechne sogar schon bis 2030 mit einer großen Verbreitung.
Als größtes Hemmnis sehen die Manager aber offene rechtliche Fragen, vor allem zur Haftung bei Unfällen. Bitkom-Präsident Thorsten Dirks forderte deshalb die Deutsche Bundesregierung und die EU-Kommission auf, rasch neue Regeln einzuführen. „Die Branche braucht dringend politische Flankierung, damit die deutsche Autoindustrie Vorreiter und Gewinner der digitalen Transformation wird“, betonte er.
Autobranche vs. Digitalbranche
Beim autonomen Fahren übernimmt die Software das Lenkrad, das Smartphone wird im Auto integriert. Neben den traditionellen Autobauern hat der US-Internetkonzern Google schon ein fahrerloses Auto entwickelt, auch Apple arbeitet daran. Die Hälfte der befragten Automanager betrachtet die Digitalbranche als starke Konkurrenz.
Dennoch gehen zwei Drittel davon aus, dass die deutsche Autoindustrie in zehn Jahren international beim Thema Digitalisierung in der Spitzengruppe liegen wird. Google wird auf der Automesse IAA ab der kommenden Woche seine Ideen zur Mobilität der Zukunft präsentieren.
Skepsis gegenüber Innovationen
Eine Sorge der Industrie ist, ob die Verbraucher bereit sind, sich in die Hände der neuen Technik zu begeben. Knapp die Hälfte der Manager glaube, Autofahrer seien gegenüber Innovationen skeptisch. Ein Aspekt sei die Bereitschaft, Daten des Autos für die Navigation preiszugeben. Bitkom-Präsident Dirks forderte eine breite Diskussion über den Datenschutz.
Durch das Bereitstellen der Daten werde der Verkehr sicherer und effizienter. Die Autobranche hofft außerdem auf den Gesetzgeber: So seien 85 Prozent der Befragten für eine gesetzliche Pflicht zur Freigabe von Daten zur digitalen Verkehrslenkung.
Angst vor Hackern
Die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) stellte in einer Studie den Vorteilen - weniger Staus und Unfälle, mehr Bequemlichkeit - auch Sicherheitsrisiken des computergelenkten Fahrens gegenüber. Allein in diesem Jahr sei es schon zu fünf Hackerangriffen auf die Elektronik in Autos gekommen.
„Es ist noch schwer, Cyber-Attacken bei autonomen Fahrzeugen komplett zu verhindern“, erklärte BCG-Autoexperte Nikolaus Lang. Die Autoindustrie sollte sich mit IT-Fachleuten in einem Forum zusammenschließen und gemeinsam gezielt Sicherheitslücken aufdecken.
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