Ehang 216 Flugtaxi feiert Europa-Premiere in Wien
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Im Rahmen des 4Gamechanger Festivals wurde das
Flugtaxi Ehang 216 am Donnerstag erstmals einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert. Medienvertetern wurde dabei auch (auf eigene Gefahr) ein Testflug in dem autonomen, zweisitzigen Fluggerät mit Elektroantrieb angeboten.
Wie zuletzt berichtet, wird die Ehang 216 gemeinsam mit dem oberösterreichischen Luftfahrt-Zulieferer FACC und der ProSiebenSat.1Puls4-Gruppe entwickelt und vermarktet. Bis 2020 soll das Produkt serienreif sein. Bis dahin sind allerdings noch einige regulatorische Hürden zu nehmen.
Verkehrsminister Norbert Hofer sichert seine Unterstützung zu. "Diese Drohne wird alles ändern", ist er überzeugt. In Österreich sollen möglichst schnell rechtliche Rahmenbedingungen aufgestellt werden, um das Fliegen mit autonomen Flugtaxis zu ermöglichen.
Früher als autonomes Fahren
FACC-CEO Robert Machtlinger ist dennoch von einem raschen Fortschritt des Projekts überzeugt: "Autonomes Fliegen wird früher möglich sein als autonomes Fahren, weil damit im Gegensatz zum Straßenverkehr völlig neue Wege erschlossen werden." Künfige Passagiere könnten sich auf ein einzigartiges Erlebnis freuen: "Die autonome Steuerung ermöglicht ein sehr präzises und ruhiges Fliegen."
Derrick Xiong, Mitbegründer und CMO von Ehang, stimmt seinem Geschäftspartner zu: "Die innovative und umweltfreundliche Antriebstechnologie, kombiniert mit der Digitalisierung, ermöglicht eine sichere Steuerung und ein ganz neues Fluggefühl."
Die Ehang 216 kostet laut Xiong in der Produktion derzeit noch rund 300.000 Euro. Sobald die Massenanfertigung angelaufen ist, sollen die Produktionskosten deutlich gesenkt werden. Für Passagiere soll ein Flug künftig nicht mehr als eine Taxifahrt kosten. "Wenn man am New Yorker Flughafen landet, kann man einen Hubschrauber ins Stadtzentrum nehmen und zahlt 800 Dollar dafür. Nimmt man ein Taxi, kostet das circa 70 bis 85 Dollar. Mit dem Flugtaxi wird man so schnell wie mit dem Hubchrauber sein und ungefähr so viel zahlen wie für ein Taxi", meint FACC-Chef Machtlinger.
Potenzial im Tourismus
Neben dem interurbanen Transport soll es für autonome
Passagierdrohnen auch weitere Einsatzzwecke geben. Derrick Xiong sieht etwa großes Potenzial im Tourismus. Neben Flugtaxis stellt Ehang auch kleinere Drohnen her. Auch diesen prophezeit Xiong eine rosige Zukunft. Sie sollen künftig etwa Essen ausliefern - was im Horrstadion auch demonstriert wird -, aber auch andere Güter. Organtransporte könnten etwa künftig in den Luftraum verlagert werden.
Das Flugtaxi Ehang 216 wird nach seiner Premiere im Wiener Austria-Stadion auch am 4Gamechanger Festival ausgestellt werden."Technologische Neuerungen brauchen neben einer einwandfreien Technik und der Sicherheit im Einsatz vor allem eines: Die Menschen müssen den Nutzen erkennen und der neuen Technik vertrauen. Wir sehen es als unsere Aufgabe, über neue Mobilitätsformen zu informieren und zu diskutieren", meint Markus Breitenecker, CEO von ProSiebenSat.1Puls4.
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