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Recycling

Elektromüll-Sorge laut neuer Studie übertrieben

Behauptungen von Umweltorganisationen, wonach 80 Prozent des US-Elektromülls auf Deponien im Ausland - meist in Entwicklungsländern - verendet, werden durch eine neue Studie der US International Trade Commission entkräftet. Neue Ergebnisse zeigen, dass nur 0,13 Prozent der 4,4 Millionen Tonnen Elektroschrott, die alleine 2011 generiert wurden, zur Endlagerung ins Ausland geschafft werden. Weitere drei Prozent werden aus unbekannten Gründen ins Ausland verschifft, fasst Bloomberg zusammen.

Mehr Geräte, als bisher angenommen, werden in Entwicklungsländern wiederverwertet und als günstige Alternative zu Neugeräten verwendet. Bestandteile gebrauchter Geräte werden zudem recycelt und als Bauteile für neue Geräte oder als Ersatzteile gebraucht. Laut Bloomberg dient Elektroschrott beispielsweise in Afrika sogar dazu, den "Digital Gap" zu überbrücken.

Laut der neuen Studie werden nur 9 Prozent aller Elektronikartikel, die nach Nigeria geschafft werden, dort endgelagert. Nigeria gilt als einer der größten Deponiebetreiber für Elektromüll aus Industrieländern. 91 Prozent aller Elektromüll-Ausfuhren nach Nigeria werden angeblich wiederverwertet. Dreimal so viel Müll wie nach Afrika südlich der Sahara wurde 2011 nach Begien verschifft, wo etwa die Materialen von Leiterplatten mit wesentlich effektiveren Mitteln als in Afrika extrahiert werden können.

Abgesehen von Ausfuhren wird Recycling auch innerhalb der USA zu einem immer größeren Geschäftszweig. Wie die Studie feststellt, machte der Recyclingsektor des Landes 2011 einen Gesamtumsatz von 20,6 Milliarden Dollar. Neun Jahre zuvor, 2002, lag der Wert noch bei rund einer Milliarde Dollar.

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