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Google I/O 2014

“Entwicklerinnen müssen zeigen, was sie drauf haben”

Wie schon in den Vorjahren lud Google am Vorabend zur I/O auch in diesem Jahr wieder teilnehmende Frauen zu einem Networking-Event ein. Im Rahmen des Women Techmakers Dinner trafen Entwicklerinnen miteinander sowie mit Google-Vertreterinnen zusammen. Während der Event 2013 im Google-Büro in San Francisco veranstaltet wurde, waren diesmal gleich fünf verschiedene Locations über die Stadt verteilt gebucht und dem Event gewidmet.

Im Rahmen des vor zwei Jahren speziell für Frauen ins Leben gerufenen Programms, das mittlerweile auch zahlreiche Veranstaltungen unter dem Jahr anbietet, versucht Google Frauen in der Technikwelt zu unterstützen und miteinander in Kontakt zu bringen.

20 Prozent Frauen auf der I/O

Dass es der Konzern damit zumindest halbwegs ernst meinen dürfte, zeigt sich an der Zahl der diesjährigen I/O-Teilnehmerinnen. Diese hat sich nämlich von acht Prozent im Vorjahr auf nunmehr 20 Prozent der insgesamt etwa 6.000 Teilnehmer erhöht, wie Megan Smith, Vice President bei Google und zuständig für Googles sagenumwobenes X Lab, auf Nachfrage der futurezone erzählt. Zufrieden geben will sie sich damit natürlich noch nicht, macht den anwesenden Entwicklerinnen allerdings Mut.

“Wir brauchen keine Sessions, wo wir über die Situation von Frauen in der Technik jammern. Entwicklerinnen müssen einfach zeigen, was sie drauf haben”, so Smith. Sie sei überzeugt davon, dass jede der Konferenz-Teilnehmerinnen großes Potenzial und tolle Ideen mit sich bringe, man müsse diese nur zeigen und “auf die Bühne bringen”.

Wären mehr Frauen in der Technik, dann würden viele Entwicklungen und Services auch anders aussehen oder ganz andere Probleme zu lösen versuchen, meint Smith. Denn, welche Dienste angeboten werden, richte sich auch immer ein Stück weit danach, welche Ziele ein Entwickler, oder eben eine Enwicklerin verfolge. “Frauen müssen einfach nur wissen, wie gut sie sind”, sagt Smith, die auch darauf verweist, dass derzeit nur etwa ein Prozent der Mädchen in den USA sagen würden, dass sie programmieren wollen. Daher mache sich Google auch dafür stark, das zu ändern, und bereits in der Ausbildung mehr junge Frauen von Technik zu überzeugen.

Entwicklerinnen aus aller Welt

Überzeugt sind jedenfalls die diesjährigen I/O-Teilnehmerinnen. Die jungen Frauen, die aus aller Welt zur Konferenz angereist sind, haben unterschiedlichste Backgrounds, teilen aber alle die Liebe zum Programmieren. “Was ich am Coden liebe, ist, dass es so kreativ ist. Es ist das Erschaffen von etwas”, sagt etwa Kristen McClure, eine der Teilnehmerinnen.

Im Rahmen der Konferenz sollen diesmal auch weit mehr Frauen bei Sessions sowie auf der Bühne präsent sein. Um die Frauenquote zu erhöhen, hat sich Google in diesem Jahr verstärkt an Organisationen und Gruppen von Frauen in der Tech-Branche gewandt.

Doch auch Google selbst hat noch viel aufzuholen. Im Unternehmen sind derzeit zwei Drittel der Beschäftigten Männer. Von den tatsächlich technikbezogenen Jobs im Konzern werden nur 17 Prozent von Frauen besetzt.

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Claudia Zettel

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futurezone-Chefredakteurin, Feministin, Musik-Liebhaberin und Katzen-Verehrerin. Im Zweifel für den Zweifel.

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