Sicherheit

EU-Emissionshandel läuft wieder

Drei Monate nach einem Cyberangriff läuft der Emissionshandel zwischen den EU-Staaten wieder. Als letztes Land werde Litauen in der Nacht zum Mittwoch sein Computersystem hochfahren, teilte die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel mit. Dann seien alle Systeme wieder in Betrieb. Das Handelssystem war Mitte Jänner abgeschaltet worden, nachdem Angreifer in mehrere nationale Systeme eingedrungen waren und Verschmutzungsrechte gestohlen hatten.

In Österreich ist es den Angreifern am 10. Jänner gelungen, sich in das Netz der heimischen Emissionsregisterstelle ECRA einzuschleusen und eine Transaktion durchzuführen. Binnen kürzester Zeit wurden Emissionsrechte im Wert von 7,5 Millionen Euro vom Konto der Bundesrepublik Österreich ins Ausland verschoben. Den Ermittlern ist es jedoch gelungen, die Zertifikate bei Händlern in Liechtenstein und Schweden sicherzustellen. Die Konten wurden eingefroren und die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

Höhere Sicherheitsstandards
Nach und nach hatten die insgesamt 30 Länder - alle 27 EU-Staaten plus Island, Liechtenstein und Norwegen - ihre Systeme in den vergangenen Woche wieder aufgenommen. Sie müssen dafür die nach der Attacke vereinbarten höheren Sicherheitsstandards erfüllen.

„Wir arbeiten daran, die Sicherheit bei Termingeschäften, Management und Schnelligkeit weiter zu verbessern“, sagte EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard.
Der Handel mit Verschmutzungsrechten ist ein Instrument für den Klimaschutz. Unternehmen erhalten dabei Emissionszertifikate, die sie zum Ausstoß einer bestimmten Menge des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) berechtigen. Nicht benötigte Papiere können zum Marktpreis weiterverkauft werden.

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