EZB plant Meldestelle für Cyberangriffe auf Banken
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Die Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB) reagieren auf die wachsende Gefahr von Cyberangriffen auf Kreditinstitute. „Wir wollen eine Datenbank für Cyber-Störfälle schaffen. Sie soll uns als Frühwarn- und Analysesystem dienen“, sagte der stellvertretende Generaldirektor für Querschnittsthemen bei der EZB-Bankenaufsicht, Francois-Louis Michaud dem „Handelsblatt“.
Pilotprojekt
Banken sollen die EZB dem Bericht zufolge über schwerwiegende Bedrohungen aus dem Internet informieren. Seit Februar läuft demnach ein Pilotprojekt, an dem 18 von der EZB beaufsichtigten Banken teilnehmen. Später sollen einmal alle von der EZB direkt kontrollierten Institute Informationen liefern.
„Banken sind im Grunde ständig kleineren Cyberattacken ausgesetzt, aber bisher haben wir in Europa noch keinen wirklich schwerwiegenden Vorfall erlebt, der enorme finanzielle Verluste, eine schwere Störung des Geschäftsbetriebs oder einen gravierenden Reputationsschaden verursacht hat“, sagte Michaud.
„Bewusstsein schaffen“
Die Bankenaufseher wollen aber, dass die Branche gerüstet ist. Vor einem Jahr führte die Notenbank eine Umfrage zu IT-Sicherheit unter den großen Banken durch. Damit „wollten wir bei den Banken auch das Bewusstsein dafür schaffen, dass sie in das Thema investieren müssen“, sagte Michaud.
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