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Online-Netzwerke

Facebook droht neugierigen Arbeitgebern

In einem Blog-Eintrag hat Facebooks Chef-Datenschützerin Erin Egan angekündigt, dass das Netzwerk die Passwörter und Privatsphäre seiner Nutzer umfassend schützen will. Die Schritte sollen über technische Maßnahmen hinausgehen: "Wir werden Maßnahmen ergreifen, um die Privatsphäre und Sicherheit unserer Nutzer zu schützen. Dort, wo es angemessen ist, werden wir auch rechtliche Schritte ergreifen und Applikationen blockieren, die ihre Möglichkeiten missbrauchen." Facebook habe in den letzten Monaten einen besorgniserregenden Anstieg an Berichten festgestellt, wonach unter anderem Arbeitgeber versuchen, "unangemessenen Zugriff" auf Facebook-Profile zu erhalten.

Der Blogeintrag erschien, nachdem ein junger Mann in Seattle im Rahmen eines Vorstellungsgesprächs dazu aufgefordert wurde, dem Arbeitgeber sein Facebook-Passwort mitzuteilen und damit an die Öffentlichkeit ging. Datenschützer kritisierten die Vorgangsweise heftig. Egan zufolge ist das Weitergeben des Passworts auch ein Verstoß gegen Facebooks Nutzungsbedingungen.

Facebook: "Keine konkrete Pläne für Klagen"
In einer Stellungnahme gegenüber ZDnet relativierte ein Sprecher von Facebook die Aussagen von Egan. So habe Facebook derzeit keine konkreten Pläne, spezifische Arbeitgeber zu verklagen. Der Konzern wolle aber mit Gesetzgebern und Interessensgruppen zusammenarbeiten, um die Nutzer besser zu schützen.

In den USA hat in der Zwischenzeit auch der demokratische Senator Richard Blumenthal ein Gesetz gefordert, das Arbeitgebern verbietet, die Facebook-Passwörter ihrer Angestellten zu erfragen. Der Politiker aus Connecticut unterstreicht, dass dies ein „unangemessener Eingriff in die Privatsphäre arbeitssuchender Menschen" sei. Facebook wollte die Pläne auf Nachfrage nicht kommentieren.

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