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Online-Netzwerke

Facebook führt automatische Freundeslisten ein

Facebook gibt seinen Nutzern mehr Möglichkeiten, ihre Informationen nur mit bestimmten Freunden zu teilen. Listen mit Namen von Arbeitskollegen, Familienmitgliedern oder Mitschülern können dabei automatisch erstellt werden, heißt es in einem Eintrag im Unternehmensblog vom Dienstag. Basis dafür sind die Angaben, die Nutzer bei Facebook gemacht haben. Mit den "Smart Lists", die vergangene Woche

wurden, kontert das weltgrößte Online-Netzwerk den Vorstoß des  Rivalen Google+, der sich von Facebook damit abheben wollte, den Nutzern mehr Kontrolle darüber zu geben, wer ihre Einträge sehen kann.

Beim Google-Netzwerk sortiert man seine Bekannten von Anfang an in Kreise („Circles“) ein. Facebooks Software-Chef Mike Schroepfer wollte aber ausdrücklich keine Verbindung zu dem im Sommer gestarteten Google-Angebot herstellen. „Wir entwickeln das Angebot kontinuierlich weiter und haben uns schon lange darüber Gedanken gemacht“, sagte Schroepfer. Auch das 2010 gestartete Open-Source-Angebot Diaspora bietet ähnliche Funktionen.

"Enge Freunde" und "Bekannte"
Außerdem führt Facebook eine neue Unterteilung in „Enge Freunde“ und „Bekannte“ ein. Der Hintergrund sei, dass die Nutzer inzwischen viele Facebook-Freunde hätten - und viele Informationen nur mit ihrem engsten Kreis teilen wollten, erklärte Schroepfer. Die Liste der engen Freunde muss allerdings wie gewohnt per Hand erstellt werden. Dagegen greifen die vier neuen sogenannten „Smart-Listen“ auf die Angaben der Facebook-Freunde über ihren Arbeitgeber, Familienstatus oder Schule zurück. In eine weiteren automatische Liste kommen nur die Freunde, die in einem bestimmten Umkreis wohnen. „Das ist praktisch, wenn man sich zum Beispiel zu einem Kino-Besuch verabreden will“, erläuterte Schroepfer.

Datenschutz
Darüber hinaus ernannte Facebook eine eigene Datenschutzbeauftragte. Die auf Fragen des Daten- und Verbraucherschutzes im Internet spezialisierten Anwältin Erin Egan nimmt demnach ab Mitte Oktober ihre neue Arbeit in Washington auf. Zur Chefin einer neuen Vertretung in Brüssel ernannte Facebook die frühere deutsche Europa-Abgeordnete Erika Mann. Sie werde künftig für den Kontakt mit den EU-Institutionen zuständig sein.

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