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Terror-Drohung

Facebook-Post: Teenager drohen 20 Jahre Haft

Ein Fall aus einem Vorort von Boston in Massachusetts zeigt, dass auch vieles im Leben eines Teenagers falsch laufen kann, wenn er Facebook nutzt. Der Schüler Cameraon D`Ambrosio wurde am 1. Mai verhaftet, weil er terroristische Drohungen, die eine vage Referenz zum Vorfall beim Boston-Marathon beinhalten, auf Facebook gepostet haben soll. Seither sitzt er ohne Anhörung in Haft. Ihm drohen 20 Jahre Gefängnis. Die Organisation "Fight for the Future" hat am Mittwoch eine Kampagnen-Website ins Leben gerufen, um dem Schüler zu helfen und seinen Fall viral im Netz zu verbreiten. Die Kampagnenseite wurde bereits 1,2 Millionen Mal besucht. Um dem Schüler zu helfen wurde auch eine Petition gestartet.

Laut Fox News seien auf Facebook auch Sachen veröffentlicht worden, die "zu schlimm sind, um sie im TV zu veröffentlichen", so der TV-Sender. Medial wurde der Schüler von lokalen Medien als "nächster Terrorist" hingestellt. Gemeldet wurde das Posting offenbar der Schule - von einem Mitschüler. Doch wenn man die veröffentlichten Zeilen in einem anderen Kontext betrachtet, sind es nur die Worte eines Teenagers, der sich für Rap-Musik interessiert und seinen Vorbildern nacheifert.

Die Textzeilen im Detail (auf Englisch)
"I`m not in reality, So when u see me (expletive) go insane and make the news, the paper, and the (expletive) federal house of horror known as the white house, Don`t (expletive) cry or be worried because all YOU people (expletive) caused this (expletive). (Expletive) a boston bominb wait till u see the (expletive) I do, I`ma be famous rapping, and beat every murder charge that comes across me!" - So lauten die Zeilen, die der Schüler auf Facebook gepostet hat. Die Nachricht - und sein ganzes Facebook-Profil - sind mittlerweile gelöscht.

Laut einem Bericht von Techdirt zufolge hat sich der junge Rapper bei seinen Vorbildern wie z.B. Eminem sowie den Beatles bedient. Das Medium hat die Textzeilen genau analysiert und kann keine konkrete "terroristische Drohung" darin erkennen. Die Organisation "Fight for the Future" setzt sich für die sofortige Freilassung des Teenagers ein. Laut dem Gesetz des Bundesstaats Massachusetts würde zudem nichts davon unter eine "terroristische Drohung" fallen. Der Polizei-Chef sagte auch: "Ich möchte festhalten, dass er keine spezifische Drohung gegen die Schule oder Individuen ausgesprochen hat." Dennoch sitzt der Schüler weiterhin in Haft.

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