Beeinflussung

Facebook: Russland investierte 97 Cent in Brexit-Kampagne

Facebook hat laut eigenen Angaben nur drei Pro-Brexit-Werbeeinschaltungen identifiziert, die Russland zugeordnet werden konnten, berichtet phys.org. Die Agentur "Internet Research Agency", der Verbindungen zu Moskau attestiert werden, hat im Vorfeld der Brexit-Abstimmung in Großbritannien demnach drei Werbeeinschaltungen bei Facebook gebucht, die zum Ziel hatten, Stimmung für einen EU-Austritt zu machen. Die Anzeigen, die im Untersuchungszeitraum nicht öfter als 200 Mal pro Tag von Nutzern gesehen wurden, hatten Immigration zum Thema.

Offene Fragen

Wie Facebook bekanntgegeben hat, beliefen sich die Kosten für die Einschaltungen auf 97 US-Cent (rund 83 Euro-Cent). Die Anzeigen wurden nicht nur in Großbritannien sondern auch in den USA ausgespielt. Facebook hatte die Untersuchung auf Wunsch der britischen Wahlkommission eingeleitet. Zuvor hatte eine Facebook-Untersuchung russischer Einflussnahme bei den US-Präsidentschaftswahlen ergeben, dass die Internet Research Agency mehr als 100.000 US-Dollar investiert hatte, um Trump zu unterstützen.

Die britische Wahlkommission hat auch von Google und Twitter gefordert, Untersuchungen einzuleiten, nachdem eine Studie ergeben hatte, dass tausende Twitter-Accounts aus Russland vor der Brexit-Abstimmung aktiv versuchten, Einfluss zu nehmen. Twitter und Google haben keine Ergebnisse bekanntgegeben. Facebooks Ergebnisse beeindruckten die britische Wahlkommission derweilen nicht sonderlich: "Die Firmen müssen noch einiges tun, um unsere Fragen nach aus dem Ausland finanzierten Kampagnen auf ihren Plattformen zu beantworten. Bis dahin werden wir nichts mehr zu Ergebnissen sagen", heißt es in einem Statement.

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