Fahnder bremsen indische Support-Call-Betrüger aus
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Deutschen Fahndern ist bei einem Einsatz in Indien ein Schlag gegen Online-Betrüger gelungen, die Tausende Deutsche mit vorgegaukelten Computerpannen abgezockt haben. Von einem Callcenter mit 250 Arbeitsplätzen in Kolkata (Kalkutta) aus hätten die Betrüger mit Anrufen in englischer Sprache von abgelaufenen Lizenzen, Viren oder anderen Problemen berichtet, teilte die Staatsanwaltschaft Osnabrück am Montag mit. Wenn die angerufenen Computernutzer auf die Masche hereinfielen, mussten sie ein angebliches Sicherheitsprogramm aufspielen und 180 bis 250 Euro überweisen.
Tatsächlich nutzten die Betrüger die Software und die erlangten Kreditkartendaten zum späteren Abbuchen weit höherer Summen. Bundesweit gibt es 7647 Geschädigte. Die Schadenssumme ist nicht bekannt. Die Staatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt gehen von einem Dunkelfeld mit einer Vielzahl weiterer Opfer aus.
Die sogenannten Microsoft-Technical-Support-Calls seien eine weltweit angewandte Betrugsmasche. Bei dem Einsatz in Kolkata, bei dem ein Osnabrücker Staatsanwalt und drei LKA-Experten dabei waren, wurde das Callcenter stillgelegt. Sieben Beschuldigte, die Vermieter und Betreiber des Callcenters, befinden sich in Haft.
Kommentare