irrtum

Flickr löscht versehentlich 4000 Fotos

Der Fotograf und Blogger Mirco Wilhelm staunte nicht schlecht, als er versuchte, sich in seinen jahrelang gepflegten Benutzeraccount einzuloggen. Anstatt zu seinem Archiv mit über 4000 Fotos zu kommen, wollte der Foto-Dienst Flickr, dass er einen neuen Account anlegt. Schon im ersten Moment vermutete Wilhelm, was passiert sein könnte.

Einige Tage zuvor hatte er sich an den Flickr-Support gewandt, da er auf einen fremden Account stieß, auf dem sich gestohlene Fotos befanden. Flickr hatte seine Beschwerde erhalten und darauf reagiert. In Folge wurde allerdings nicht der fragwürdige, sondern sein eigener Account gelöscht.

Trost im Wert von 70 Euro

Die Nachfrage beim Flickr-Support bestätigte seinen Verdacht. Einem Mitarbeiter passierte tatsächlich jene fatale Verwechslung, die Wilhelm seinen Account kostete. In einem Schreiben entschuldigte sich der Support-Mitarbeiter für das Versehen und hielt fest, dass keine Möglichkeit bestünde die verloren gegangenen Fotos wieder herzustellen. Als Schadensbegrenzung bot Flickr ihm eine kostenlose Pro-Mitgliedschaft für die kommenden vier Jahre im Wert von umgerechnet rund 70 Euro an.

Das ist ein verhältnismäßig kleiner Trost dafür, dass auf den ambitionierten Fotografen nun viel Arbeit zukommt. Zwar habe er von den betreffenden Fotos lokale Kopien, allerdings haben zahlreiche Webseiten auf die gelöschten Fotos verlinkt beziehungsweise darauf zugegriffen. Er müsse nun eine große Menge der Verweisungen händisch korrigieren, so Wilhem, ein Arbeitsaufwand der ihm laut seinen Angaben Wochen oder Monate seiner Freizeit kosten werde.

Unverständnis beim User

Wilhelm, der selber in der IT-Branche tätig ist, kann den Vorgang nicht nachvollziehen. In einem Blogeintrag betont er, es sei vollkommen unverständlich, dass Flickr den Account sofort gelöscht habe, ohne ihn zuvor für eine begrenzte Zeitspanne auf "inaktiv" zu setzen. So gäbe es im Nachhinein noch die Möglichkeit auf einen eventuellen Fehler, wie er im konkreten Fall passiert ist, reagieren zu können.

Laut Wilhelm wäre ein derartiges Vorgehen akzeptabel, falls er einen kostenlosen Account gehabt hätte. Als zahlender Pro-User erwarte er sich allerdings mehr von einem derartigen Dienst.

In einer Stellungnahme gegenüber Observer.com zeigte sich Flickr noch einmal bemüht und hielt fest, dass alles getan werde um den entsprechenden Account doch noch wieder herzustellen. Aktuell arbeite das Team auch einer neuen Vorgehensweise, die dem Dienst erlaube gelöschte Accounts in Zukunft schnell und einfach zu reaktivieren. Das neue Feature soll bald vorgestellt werden.

Update:

Flickr konnte gelöschten Account retten

(futurezone)

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