Google CEO Sundar Pichai speaks on stage during the annual Google I/O developers conference in Mountain View
© REUTERS / STEPHEN LAM

Digital Life

Google News wird komplett überarbeitet

Die Fülle an Nachrichten, die im Sekundentakt im Netz veröffentlicht wird, scheint nahezu unmöglich überblickbar zu sein. Google hat sich diesem Problem mit seiner Plattform Google News angenommen, die nun massiv überarbeitet wurde. Wie bei mittlerweile fast allen Google-Produkten setzt der Konzern auch hier auf künstliche Intelligenz. 

“Nachrichten sind für Google wichtiger als jemals zuvor”, erklärt Google-News-Chef Richard Gingras im Rahmen der Google I/O gegenüber der futurezone. Google CEO Sundar Pichai sei das Thema ein besonderes Anliegen, weswegen es in der Entwicklung auch eine wichtige Rolle einnehme. "Er spricht regelmäßig davon", so Gingras.

Moderne News-App

Das neue Google News ist eine Mischung aus der alten News-App und dem Google Play Newsstand. “Wir haben uns gefragt, wie würde Google News aussehen, wenn wir es heute und nicht vor 15 Jahren entwickeln würden”, so Trystan Upstill, Google-News-Chefentwickler. 

Wer die neue App ausprobieren möchte, kann das ab sofort tun. Sofern das Update nicht automatisch am Handy ankommt, kann man es zumindest unter Android manuell per APK nachinstallieren. Laut Upstill ist es das Ziel der App, generell relevante Nachrichten mit persönlichen Interessen zu verknüpfen. Öffnet man die Übersicht in der App werden an den obersten Stellen generell relevante Nachrichten angezeigt, während weiter unten lokale Nachrichten eingespielt werden. Anschließend kommen solche, die aus persönlichen Angaben bzw. Interessen zusammengestellt sind. “Es ist eine Nachrichtenpyramide”, so Upstill. 

“Wir wollen Menschen zum Klicken bringen”

Hinter dem System steht unter anderem Machine Learning und künstliche Intelligenz. Das Ziel sei es, Nutzern die Inhalte zu liefern, mit denen sie mit hoher Wahrscheinlichkeit interagieren. “Unser Erfolgsmaßstab ist, ob Menschen darauf klicken”, so Gingras. Um das zu erreichen, ist es auch notwendig, dass die Artikel möglichst schnell laden. “Wir wissen aus Erfahrung, dass Menschen mehr mit den Inhalten interagieren, wenn die Oberfläche möglichst schnell ist”, so Upstill. 

Fake News

Mit der App und den ausgewählten Nachrichtenquellen wolle man Fake News auch so gut als möglich eindämmen. “Die Quelle der Nachricht zählt”, so Gingras. “Wichtig ist, wer veröffentlicht, wer hinter den Nachrichten steht”. Fake News sieht er nicht als abgegrenztes Problem, sondern als generelles Problem. Mit einer Umgebung für qualitativ hochwertige Nachrichten wolle man genau dem entgegentreten.

Um die Zukunft von klassischen Medien macht sich Gingras keine großen Sorgen. “Wir sehen die Zukunft von Nachrichten optimistisch. Es gibt zwar mehr schlechte Inhalte als jemals zuvor, aber es gibt auch mehr hochwertige als jemals zuvor. Wir versuchen, dabei zu helfen, Journalismus in der immer komplexer werdenden Welt nach vorne zu bringen.  

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

mehr lesen
Thomas Prenner

Kommentare