Googles "Ballon-Internet" könnte 2015 an den Start gehen
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Ein Jahr ist es her, als Google mit seinem Project Loon für Aufsehen sorgte. Mit den Internet-Ballons will der Technologiekonzern entlegene Regionen mit Netzzugang versorgen.
Nach einem Jahr intensiver Tests, werden die Pläne immer konkreter. So meinte der Astro Teller, der das Projekt leitet gegenüber dem Magazin Wired: "Am zweiten Geburtstag des Project Loon, so hoffe ich, wird man zumindest in einem Land sein Handy einschalten und mit den Ballons kommunizieren können." In welchem Land die Internet-Ballons als erstes an den Start gehen könnten, ist nicht bekannt.
Ständig verbessert
Mittlerweile können die Ballons bis zu 75 Tage in der Luft bleiben. Statt WLAN verfügen sie nun über eine LTE-Verbindung, die Verbindungsgeschwindigkeiten mit einer Antenne von bis zu 22 Mbit pro Sekunde oder bis zu fünf Mbit pro Sekunde mit einem Mobiltelefon ermöglichen. Bei Tests in Brasilien wurde für eine Schulklasse eine LTE-Verbindung aufgebaut.
Ballon-Internet
Die Internet-Ballons befinden sich in 20 Kilometer Flughöhe und kreisen um den Erdball. Vor allem in ärmeren Ländern, wo viele Menschen keinen Internetzugang haben und die Verlegung von Kabeln zu teuer wäre, will Google mit seinem Project-Loon Zugang zum Internet bereitstellen. Ende vergangenes Jahr ist allerdings ein Patentantrag aufgetaucht, der zeigt, dass auch Nutzern in der EU und den USA das Ballon-Internet zur Verfügung gestellt werden könnte.
So sollen dem Antrag nach Nutzer in der EU und den USA, die gewillt sind, dafür Geld zu bezahlen, mit dem Projekt höhere Bandbreiten bei der mobilen Internetnutzung zur Verfügung gestellt werden. Wer Geld ausgibt, hätte somit schnellere Verbindungen, etwa wenn es bei großen Menschenansammlungen zu Problemen mit den herkömmlichen Verbindungen der Mobilfunker kommt. Ob es sich bei diesen Plänen um eine bereits verworfene Idee handelt, oder ob Google Project Loon früher oder tatsächlich für solche Geschäfte nutzen wird, ist unklar.
Umfassende Tests
Neben Neuseeland testet Google die Ballone unter anderem in den USA in Nevada und koordiniert Ballon-Starts wie auch kontrollierte Abstürze mit den Flugbehörden. Die Ballone sind mit einer Reihe von Sicherheitsmaßnahmen ausgestattet. So öffnen sich Fallschirme, wenn der Ballon zu schnell zu Boden geht. In unmittelbarer Bodennähe kann Google die Flugobjekte aber offenbar nicht wirklich kontrollieren - etwa, wenn Windstöße den Ballon aus der Bahn werfen. So streifte der Ballon in Washington State in einer recht dünn besiedelten Ebene eine Stromleitung und sorgte für einen Stromausfall.
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