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Guttenbergs Plagiatsaffäre polarisiert im Netz

Nachdem im Netz zur Plagiatsaffäre um die Doktorarbeit von Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) zunächst vor allem die Kritiker des Verteidigungsministers zu hören waren, melden sich nun auch die Unterstützer des CSU-Politikers online zu Wort. Auf Facebook fand eine Seite mit dem Titel "Gegen die Jagd auf Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg" bis Montagmittag über 117.000 Unterstützer. Die Facebook-Seite war am Donnerstagabend vom 29-jährigen Mainzer Medienunternehmer Tobias Huch ins Leben gerufen worden, der auch Altersverifikationssysteme für Erotik- und Porno-Seiten im Web anbietet.

„Ich war verärgert darüber, dass die Plagiats-Vorwürfe gegen zu Guttenberg im Netz eine so große Welle erzeugt haben, obwohl es viel wichtigere Themen gibt, etwa die Nachricht von den in Afghanistan gefallenen Soldaten“, sagte Huch. „Deshalb habe mich entschlossen, diese Seite einzurichten und ein paar Freunde darauf hinzuweisen.“

260 Seiten betroffen

Die Initiatoren des Internetprojekts „GuttenPlag“ kündigten unterdessen an, am Montagabend einen Zwischenbericht zu den Abschreibe-Vorwürfen online zu stellen. Das als öffentliches Wiki gestaltete Mitmach-Projekt dokumentiert mögliche Plagiate in der Doktorarbeit von zu Guttenberg. Bis Sonntagmittag hatten die Aktivisten nach eigenen Angaben auf mehr als 260 Seiten der Doktorarbeit Plagiate gefunden.

„Die Überprüfung dieser Textstellen ist sehr aufwendig“, sagte der Betreiber. Rund 30 Freiwillige beschäftigten sich inzwischen intensiv mit der Kontrolle. Darunter seien allerdings keine Juristen, betonte der Sprecher, der als Doktorand an einer deutschen Hochschule namentlich nicht genannt werden wollte.

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