Whistleblower

Hacker kritisiert Angriffe auf Mastercard

Internetaktivisten haben die Netzgemeinde dazu aufgefordert, mehr für ihre Anliegen in der Politik zu kämpfen. "Wir brauchen mehr Netz-Lobbyisten", sagte Alvar Freude am Montag beim Jahreskongress des Chaos Computer Clubs (CCC) in Berlin. "Wir müssen mehr Informationen nach draußen tragen." Auch andere Gruppen betrieben "massives Lobbying", etwa die Musikindustrie, die sich für die unter Netzaktivisten verpönten Internetsperren einsetze. Kritik gab es jedoch an Hacker-Angriffen auf Unternehmen wie Mastercard und Visa.

Das Motto der Veranstaltung lautet "We come in peace" (Wir kommen in Frieden). Es spiele auf die Ambivalenz des Hackens an, erklärte CCC-Sprecherin Constanze Kurz. Das Wissen um die Funktionsweisen technischer Systeme bedeute Macht, diese wolle der CCC aber nicht missbrauchen. "Das Motto ist eine Anlehnung an die Hacker-Ethik."

WikiLeaks als Thema

Die Enthüllungsplattform Wikileaks war offiziell nicht vertreten, aber dennoch permanent ein Thema. Aktivisten verteilten Postkarten, mit denen sie ihre Solidarität mit Bradley Manning bekundeten. Der US-Soldat soll dem Portal geheime Dokumente aus US-Behörden zugespielt haben, wodurch eine Lawine von Veröffentlichungen ausgelöst wurde. Derzeit sitzt er in Haft.

Der niederländische Hacker Rop Gonggrijp forderte die Hacker dazu auf, sich in der Wikileaks-Debatte nicht an Angriffen auf Unternehmen wie Mastercard oder Amazon zu beteiligen. Das sei eine "Sache der Reife", so der Aktivist. Eine Hacker-Gruppe namens Anonymous hatte die Web-Präsenzen von Firmen angegriffen, die dem Enthüllungsportal die Kooperation aufgekündigt hatten, darunter Mastercard und Visa. Wikileaks wurde aus der Hacker-Community geboren und wird auch vom CCC unterstützt.

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(dpa)

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