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Bericht

Hälfte der EU-Bürger ohne PC-Kenntnisse

Innerhalb des vergangenen Jahres haben sich die IT-Kenntnisse der Menschen demnach nicht merklich verbessert. Ein Drittel der Befragten kann weiterhin gar nicht mit Computern umgehen. Das stimmt ungefähr auch mit den Zahlen zu den Internetnutzern überein. Hier stieg die Zahl der Web-User, die zumindest einmal pro Woche ins Internet einsteigen um drei Prozent auf 70 Prozent.

Österreich nur Mittelfeld
Österreich liegt sowohl bei der Internet-Nutzung als auch bei den Computerkenntnissen im Mittelfeld. So verfügt hierzulander jeder fünfte über keinerlei PC-Wissen, knappe 15 Prozent haben der Studie zufolge zumindest elementare Kenntnisse. Das ergibt Platz 8 in dieser Wertung. Beim Internet landet Österreich auf dem zehnten Platz, knapp 15 Prozent haben dieses noch nie benutzt. Spitzenreiter sind bei allen Statistiken die skandinavischen Länder und Luxemburg. Auch Deutschland liegt nur im Mittelfeld.

EU-Digitalkommissarin Neelie Kroes will den Ausbau schneller Internetverbindungen vorantreiben. Das „größte Problem“ sei, dass es noch nicht genug Investitionen in sehr schnelle Netze gebe, erklärte Kroes. So haben etwa nur zwei Prozent der Privathaushalte ultraschnelle Breitbandanschlüsse (ab 100 Mbit/s), was noch weit vom 50-Prozent-Ziel der EU für 2020 entfernt ist.

Bei Breitband abgeschlagen
Mehr als die Hälfte aller EU-Bürger können zumindest auf 30 Mbit/s beim Internet zugreifen. Österreich ist hier mit Platz 20 und etwa drei Prozent aller User weit abgeschlagen, was die Studienautoren auf die große Anzahl an mobilen Breitband-Anschlüssen zurückführen. Um den Breitband-Zugriff auf dem Land zu verbessern, setzt die Kommission unter anderem auf den Ausbau von Satelliten-Verbindungen, um Versorgungslücken zu schließen. Als positiv wird auch erwähnt, dass sich die Abdeckung durch LTE EU-weit um das Dreifache auf 26 Prozent verbessert hat.

Dass 50 Prozent der EU-Bürger keine oder nur geringe Computerkenntnisse aufweisen, wertet die Kommission als Problem, zumal sich die IKT-Kompetenzen weder zahlenmäßig noch in Bezug auf das Niveau verbessert haben. 40 % der Unternehmen, die IT-Fachkräfte einstellen oder suchen, haben folglich Schwierigkeiten, geeignete Bewerber zu finden. Dabei wird die Zahl der freien Stellen für IKT-Fachkräfte bis 2015 voraussichtlich auf 900 000 anwachsen. Österreich wird in der Studie explizit erwähnt. In kaum einem anderen Land würden sich Unternehmen über derart viele fehlende IKT-Fachkräfte beklagen.

Alle Ergebnisse wurden von der EU in einem PDF publiziert.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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