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Sexismus: Chinesische Tech-Firmen werben mit “hübschen Kolleginnen”

"Große Unternehmen wie Alibaba haben Stellenausschreibungen veröffentlicht, die Bewerbern 'hübsche Mädchen' als Mitarbeiterinnen versprechen", heißt es in einem Bericht, den Human Rights Watch (HRW) über Sexismus in Chinas Tech-Branche veröffentlicht hat. Die Behörden hätten zudem verabsäumt, Gesetze zur Verhinderung von Diskriminierung entsprechend durchzusetzen, schreibt engadget.

Für den Bericht hat HRW 36.000 Stellenausschreibungen, die in den vergangenen fünf Jahren auf chinesischen Jobportalen veröffentlicht wurden, analysiert. In vielen Fällen suchten die Firmen demnach bevorzugt Männer oder setzten für Frauen Mindestanforderungen für Größe, Gewicht oder Aussehen fest.

Göttinnen

Alibaba hat in einem Inserat damit geworben, dass "schöne Mädchen" und "Göttinnen" für den Konzern tätig seien. Zudem wurden Fotos von weiblichen Angestellten mit der Überschrift "spät abendliche Vorzüge" veröffentlicht. Tencent hat einen männlichen Mitarbeiter mit den Worten "der Grund, warum ich hier arbeite, ist, dass die Damen in der Personalabteilung sehr hübsch waren" zitiert.

Tencent hat sich gegenüber Bloomberg für die Inserate entschuldigt und Besserung gelobt. Baidu, das ebenfalls sexistische Anzeigen veröffentlicht hat, drückt ebenfalls sein Bedauern aus. Diskriminierung auf Basis des Geschlechts ist in China verboten. Die Behörden setzen die Gesetze aber nicht durch. Auch im öffentlichen Dienst richteten sich im Jahr 2017 13 Prozent der Stellenausschreibungen ausschließlich an Männer.

Als Gründe für die Diskriminierung gibt HRW den Unwillen von Arbeitgebern Karenz zu gewähren an. Zudem seine Aktivisten für Gleichbehandlung von der Regierung feindseelig behandelt worden. Die #MeToo-Bewegung wurde in China zensiert.

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