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Start-up

JustBook: Hotelbuchungen für Kurzentschlossene

"Weniger ist mehr" - so könnte ein Motto des Berliner Start-ups JustBook lauten. Über die kostenlose Smartphone-App, die seit Anfang des Jahres für iOS und Android verfügbar ist, können Nutzer Hotels - ausschließlich - für den gleichen Tag bzw. die gleiche Nacht buchen. Dabei ist die Auswahl auf drei Hotels pro Stadt und Tag begrenzt. Die Buchungen können jeweils zwischen 12.00 Uhr mittags und 2.00 Uhr nachts vorgenommen werden. Dabei winken den Usern Rabatte von 50 Prozent oder sogar mehr.

"JustBook ist in den wichtigsten deutschen Großstädten von Köln, München und Berlin bis Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf sowie mittlerweile auch in Wien verfügbar", sagt Firmenmitbegründer Stefan Menden im Gespräch mit der futurezone. Künftig sollen weitere Städte hinzukommen. Im Angebot von JustBook finden sich Hotels aus den selbst definierten Kategorien „Luxury", „Design", „Upscale" und „Comfort", allesamt entsprechen eher einer gehobenen Mittelklasse oder höherpreisigen Segmenten. Jugendherbergen, Pensionen oder ähnliches werden von JustBook nicht vermittelt.

"Wir achten wirklich darauf, schöne Häuser im Angebot zu haben. Unsere Nutzer können so tolle Hotels kennenlernen und dabei auch noch Geld sparen", sagt Menden. Da die Hotels täglich wechseln, könne man nie im Voraus wissen, welches Hotel am nächsten Tag angeboten werde, aber "man kann sich darauf verlassen, dass eines da sein wird und dass es gut ausgesuchte Häuser in zentraler Lage sind", betont der JustBook-Gründer.

Hotels profitieren
JustBook arbeitet mit einem Kreis von Partnerhotels zusammen, die dadurch vom Service profitieren, dass sie ansonsten leer stehende Zimmer kurzfristig noch belegen können. "Die Gäste bekommen Rabatte und die Hotels verdienen mit einem gebuchten Zimmer natürlich immer mehr als mit einem leer stehenden", so Menden. "Wir erzeugen für die Hotels eine zusätzlich Nachfrage, die sie sonst nicht bekommen hätten." Außerdem bringe man so Gäste, die nicht nur reine Schnäppchenjäger sind, sondern sich auch gute Hotels leisten können und dann durchaus auch wiederkommen würden.

Vor allem moderne, privat geführte Hotels wie zum Beispiel Design-Hotels oder Boutique-Hotels seien von der JustBook-Idee begeistert, sagt Menden. "Sie haben die Chance, neue Kunden zu gewinnen und wir merken, dass gerade Häuser aus diesem Bereich noch mehr Engagement zeigen und sich nicht bloß auf einem bekannten Namen ausruhen."

Dass die Nachfrage aufgrund der Beschränkung auf drei Hotels pro Tag und Stadt womöglich einmal höher sein könnte als das Angebot, sei kein Problem. "Sollten wirklich alle drei Häuser für einen Tag schon ausgebucht sein, rücken weitere Hotels aus der jeweiligen Stadt nach." Für die Nutzer sei also immer eine Übernachtungsmöglichkeit garantiert. "Das Versprechen der JustBook-App ist, dass man nicht im Voraus planen muss. Bei uns geht es um einen mobilen und urbanen Lifestyle. Wer um ein Uhr nachts noch ein Hotel für dieselbe Nacht buchen will, kann das bei uns", sagt Menden. Mit herkömmlichen Hotelbuchungsseiten sieht sich JustBook im Grunde gar nicht in Konkurrenz.

Mobile Only
Bislang verzeichnete die JustBook-App rund 60.000 Downloads. Um auch internationale Reisende anzusprechen, ist die Applikation auch auf Englisch verfügbar. Auf eine Web-Version wird bewusst verzichtet. "Wir glauben fest an die Mobile-Only-Strategie. Wir sind überzeugt, dass mobile Buchungen sehr stark zunehmen werden und richten uns an spontane Leute, zu deren Lebensstil die Smartphone-Nutzung heute wie selbstverständlich dazu gehört", sagt Menden. Auf Vorbilder für JustBook seien die Firmengründer in den USA gestoßen, wo diese Art der einfachen, mobilen Hotelbuchung schon weiter verbreitet sei.

Für den Buchenden fallen bei JustBook keine zusätzlichen Gebühren an. "Wir verdienen unser Geld damit, dass dem Hotel ein zusätzlicher Kunde gebracht wird", erklärt der JustBook-Mitbegründer. JustBook schneidet bei jeder getätigten Buchung einen bestimmten Anteil mit.

Expansionspläne
"Es kommt derzeit im Wochenrhythmus eine neue deutsche Stadt hinzu", sagt Menden. In Zukunft will JustBook auch in andere europäische Länder expandieren. Als nächstes soll etwa die Schweiz folgen, danach weitere, nicht deutschsprachige Länder. Details dazu und wann es soweit sein wird, will Menden jedoch noch nicht verraten. Prinzipiell können sich die Betreiber langfristig auch vorstellen, die Idee von JustBook auf andere Bereiche zu übertragen - "etwa wenn es um Theaterkarten, Taxis, etc. geht", so Menden. "Darum haben wir den Namen `JustBook` auch bewusst so gewählt."

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Claudia Zettel

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futurezone-Chefredakteurin, Feministin, Musik-Liebhaberin und Katzen-Verehrerin. Im Zweifel für den Zweifel.

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