Russland

Kaspersky-Sohn von Geheimdienst befreit

Der entführte Sohn des reichen russischen Software-Entwicklers Eugene Kaspersky (45) ist nahe Moskau vom Inlandsgeheimdienst FSB und Polizei-Spezialeinheiten befreit worden. Fünf Verdächtige seien bei der Übergabe des geforderten Lösegelds von drei Millionen Euro festgenommen worden. Demnach hatte eine hoch verschuldete Familie den 20 Jahre alten Iwan Kaspersky am vergangenen Dienstag gekidnappt. Die Entführer wollten mit dem erpressten Geld auch Kredite tilgen. Das teilte die Polizei am Montag mit.

Lösegeldzahlung als Täuschung
Medien hatten bereits am Freitag berichtet, dass Kaspersky seinen Sohn freigekauft habe. Dies sei aber nur ein Manöver gewesen, um die Entführer zu beruhigen, hieß es nun. Iwan Kaspersky sei erst am Sonntag befreit worden und wohlauf. Mutmaßliche Drahtzieher seien ein wegen Betrugs vorbestrafter 61 Jahre alter Mann sowie dessen 64 Jahre alte Frau, teilten Polizeikreise der Agentur Interfax mit.

Bis zu 20 Jahre Gefängnis
Die Verdächtigen hatten den Studenten auf einem Wochenendgrundstück in der Nähe von Moskau in einer Sauna eingesperrt gehalten. Der Geheimdienst habe dann Telefongespräche nachverfolgt und sei so auf den Aufenthaltsort von Kaspersky gestoßen. Den Verdächtigen drohen jeweils bis zu 20 Jahre Gefängnis.

Eugene Kaspersky ist mit Anti-Virenprogrammen und als Sicherheitsexperte für Computer reich geworden. Der Mitgründer der Firma Kaspersky Lab besitzt nach Schätzungen des Magazins „Forbes Russia“ ein Vermögen von 800 Millionen Dollar (549 Mio. Euro). Damit rangiert er auf Platz 125 der reichsten Menschen in Russland. Nach Angaben des Innenministeriums gab es allein 2010 rund 700 Entführungen in Russland.

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