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Untersuchung

Kritik an "mafiösem Werbenetzwerk" AdBlock Plus

Einblicke in das "mafiöse Werbenetzwerk" von Adblock Plus lieferte der bekannte Blogger Sascha Pallenberg (netbooknews.de, mobilegeeks.de) am Montag bei der jährlichen Vorstandsklausur des Verbands Österreichischer Zeitungen (VÖZ) am Arlberg. Den Verlegern empfahl Pallenberg dabei juristisch und mit technischen Mitteln gegen den Internet-Werbefilter der deutschen Eyeo GmbH vorzugehen.

Mit über 200 Millionen Downloads ist Adblock Plus laut Pallenberg eines der erfolgreichsten Plug-ins. Pro Tag gebe es 30 Millionen aktive User, und zwischen 20 und 30 Prozent der Leser von Online-Medien setzten Adblock Plus ein. Die Software blockiert Werbung auf Internet-Seiten, Online-Anbieter erleiden dadurch Werbeeinbußen in Millionenhöhe.

Schutzgeld

Das Geschäftsmodell von Adblock basiert in der Folge darauf, dass sich Unternehmen von der Werbefilterung wieder freikaufen können und auf eine "Whitelist" kommen. Laut Pallenberg soll Adblock so 2013/2014 einen Umsatz von 30 Millionen US-Dollar erzielt haben. Große Internet-Konzerne wie Amazon, Ebay, Google und Yahoo hätten demnach Geld an die Eyeo GmbH überwiesen.

"Beim Prinzip Adblock Plus handelt es sich in einer gewissen Art und Weise um eine mafiöses Werbenetzwerk. In der Offline-Welt würden die Macher von Adblock Plus die nächsten 50 Jahre verklagt werden", erklärte Pallenberg, dessen intensive Recherchen über den Internet-Werbefilter in der Fachwelt für einiges Aufsehen sorgten.

"Gelddruckmaschine"

Laut Pallenberg hatte Google 2012 wegen Adblock Plus Umsatzeinbußen von 887 Mio. US-Dollar. Google habe danach 25 Mio. überwiesen, um auf die "Whitelist" zu kommen. "Rein betriebswirtschaftlich hätte ich ähnlich gehandelt." Für Pallenbergs Online-Portal "Mobilegeeks" habe Adblock die letzten fünf Jahre einen Verlust von einer Million Euro gebracht. "Das ist einer der größten Gatekeeper, der uns auf unseren Seiten allen ordentliche Einbußen verschafft." Adblock Plus verfolge eine "perfide Geschäftsstrategie - das ist nichts weniger als eine Gelddruckmaschine".

Der österreichischen Medienszene bescheinigte Pallenberg ein aktiveres Vorgehen gegen das Adblock-System als der deutschen. Der ORF hat etwa bereits im Vorjahr bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) eine Klage gegen die Werbeblocker-Software eingebracht, und der Verband Österreichischer Zeitungen prüfte zuletzt ebenfalls rechtliche Schritte gegen Eyeo.

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