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Zimmervermittler

Nach Horrorgeschichte: Airbnb gelobt Besserung

Der Online-Zimmervermittler Airbnb will nach einem Vorfall in Madrid das Verhalten seiner Angestellten in Notfällen verbessern, berichtet die „New York Times“. Auslöser dafür ist ein Vorfall, der sich Anfang Juli in Madrid ereignete. Dort wurde ein 19-jähriger US-Amerikaner nach eigenen Angaben von seiner Zimmervermieterin mit einem Messer bedroht und sexuell missbraucht. Davor sperrte ihn die Vermieterin in einem Zimmer ein, wo er via SMS seine Mutter um Hilfe bat. Die rief bei Airbnb an, dort wollte man ihr aber weder die Adresse der Unterkunft geben, noch die Polizei rufen.

In der Warteschleife

Stattdessen gab man ihr die Telefonnummer der Madrider Polizei, und verwies sie darauf, dass die Adresse des Vermieters nur auf Anfrage der Exekutive herausgegeben werde. Die Frau wählte die Nummer, landete aber in einer Warteschleife, bis der Anruf schließlich getrennt wurde. Auch der Versuch einer neuerlichen Kontaktaufnahme mit Airbnb endete in der Mailbox.

Dem 19-Jährigen gelang es schließlich aus der Wohnung zu flüchten. Die Vermieterin, die als Mann geboren wurde, stritt den sexuellen Missbrauch ab und gab an, dass der sexuelle Kontakt einvernehmlich erfolgte. Dem Gast aus den USA warf sie eine feindliche Einstellung gegenüber Transsexuellen vor.

Verantwortung für Sicherheit

Airbnb bezeichne seine Kunden als Gäste und rühme sich zahlreicher Sicherheitsmaßnahmen, kritisiert die „New York Times“, die Verantwortung für ihre Sicherheit wolle man aber nicht übernehmen. Ein Hotel hätte in dem Fall jemanden aufs Zimmer geschickt, so die Zeitung. Airbnb habe es der Mutter des Kunden überlassen, Maßnahmen zu setzen.

Ein Airbnb-Sprecher räumte gegenüber der Zeitung Fehler ein. Man werde die Nutzerpolitik dahingehend ändern, dass klar sei, dass Airbnb seinen Kunden in Notfällen zu Hilfe komme. Der Vorfall sei jedoch ein Einzelfall.

Konflikt

Darüber hinaus seien bei dem Vorfall zwei Bestimmungen des Unternehmens miteinander in Konflikt geraten. Einerseits wolle man Opfern sexueller Übergriffe selbst überlassen, wann, wie oder ob sie diese zur Anzeige bringen. Andererseits wolle man einschreiten, wenn kriminelle Handlungen im Gange seien und die Polizei unverzüglich verständigen.

Im konkreten Fall seien die Mitarbeiter wohl davon ausgegangen, dass der sexuelle Übergriff zum Zeitpunkt des Anrufes bereits passiert sei, so der Sprecher. Künftig werde man seine Mitarbeiter anweisen, die Polizei sofort zu verständigen, wenn sich Kunden in Gefahr befinden.

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