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ONLINE-TRACKING

Neuer Schutz gegen Browser-Spionage

Sowohl Mozilla als auch Google stellten am Montag (Ortszeit) ihre neuen "Do Not Track"-Features vor. Dadurch lässt sich das Onlinetracking durch Drittanbieter verhindern. Nutzer bekommen in Folge keine auf ihr Surverhalten zugeschnittene Werbeeinblendungen mehr.

Die beiden Browser-Anbieter reagieren damit auf einen von der US-Handelskommission (FTC) veröffentlichten Bericht. Die oberste Behörde für Konsumentschutz in den USA rät in ihrem 122 Seiten langen Bericht dazu, den Datenschutz prinzipiell schon bei der Planung und Entwicklung von Produkten zu berücksichtigen und forderte eine "Do Not Track"-Funktion für Browser-Hersteller.

Funktionieren derzeit nur begrenzt

Die beiden Plug-ins der Browser-Hersteller funktionieren allerdings vorerst nur sehr eingeschränkt, da die Opt-out-Möglichkeit derzeit nicht von allen Werbeanbietern akzeptiert wird. Derzeit erkennen nicht alle Websiten die "Do Not Track"-Lösungen der Browserhersteller beziehungsweise sie halten sich nicht an die Industriestandards im Bezug auf Datenschutz. Werbende müssten das Opt-out auch respektieren, heißt es seitens Mozilla.

Mozilla setze bei ihrer Opt-out-Lösung auf HTTP-Header, erklärt Alex Fowler, Global Privacy und Public Policy Leader bei Mozilla in einem Blogeintrag zu dem Thema. Dadurch können Nutzer in den Browser-Einstellungen angeben, dass sie Tracking-Cookies ablehnen. Das Add-on für den Firefox-Browser kann man via Donottrack.us runterladen.

Bei Chrome setzt man auf die Installation eines Browser-Plug-ins namens "Keep My Opt-outs". Damit werden die Tracking-Cookies permanent von Chrome ausgeschlossen. Es ist damit vorerst auch nicht möglich, einzelne Cookies vom Opt-out auszuschließen. Die Keep My Opt-outs-Extension von Chrome gibt es ebenfalls bereits als Download im Netz.

Auch IE9 bekommt Tracking-Schutz

Neben Mozilla und Google bekommt auch der Internet Explorer 9 von Microsoft einen Tracking-Schutz. Dieser soll im Release Candidate (RC) enthalten sein. Dabei sollen Nutzer Listen erstellen können, in denen sie festlegen, welche Sites und Tracking-Dienste nicht auf ihre Daten zugreifen dürfen. Die "Tracking Protection Lists" ("TPL") sollen allgemein verfügbar gemacht werden. So können etwa Verbraucherschutzorganisationen Schutzlisten erstellen, auf die Nutzer zugreifen können.

Fowler von Mozilla glaubt allerdings, dass ihr eigener Ansatz praktikabler sei. "Ein Vorteil der Header-Technik ist, dass sie weniger komplex und leicht zu finden ist", erklärt er. Es sei nicht nötig, Listen zu finden, zu laden oder zu warten.

Mehr dazu:

US-Handelsaufsicht für Datenschutz im Web
Internet Explorer bekommt "Tracking-Schutz"

(futurezone)

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