Umstritten: App-Angebote des ORF
Umstritten: App-Angebote des ORF
© apa_ROBERT-JAEGER

Digital-TV

ORF baut HbbTV-Services aus

Der ORF erweitert sein im Herbst des Vorjahres gestartetes Angebot zum technischen Standard HbbTV: Waren bis dato schon die TVthek sowie multimediale Wetterinfos über diesen Kanal verfügbar, stehen nun auch der Teletext für alle Sender sowie optional einblendbare Untertitel und Transkripte für die TVthek zur Verfügung. Das HbbTV-Angebot ist zudem für ORF III und ORF Sport + abrufbar.

Der rote Punkt

Die Bedienung und Darstellung für den "Service mit dem roten Punkt" habe man für TV-Geräte optimiert, wie Michael Götzhaber, ORF-Direktor für Technik, Online und neue Medien, bei der Präsentation am Dienstag erläuterte. "Eine der Hauptbedingungen war für uns die einfache Bedienung und, dass es keinen zusätzlichen redaktionellen Aufwand dafür benötigt." Dementsprechend wurde der klassische Teletext eins zu eins für HbbTV übernommen.

Als Kennzeichen für die Nutzer, die das Angebot via Satellit, Kabel (jedoch abhängig vom Anbieter) und auch terrestrisch nutzen können, dient die kurze Einblendung eines roten Punktes sowie der Hinweis "Portal". Dann kann, dem internationalen Standard entsprechend, über den roten Knopf auf der Fernbedienung das Menü aufgerufen werden. Dort stehen TVthek, Wetter sowie Teletext zur Auswahl. Letzterer wird durch die Integration in den HbbTV-Standard in der Bedienung vereinfacht und übersichtlicher.

Gerüstet für die Zukunft

ORF-Onlinechef Thomas Prantner betonte, dass "die Vernetzung von Fernsehen und Online massiv vorangetrieben" werde. Der Bekanntheitsgrad von HbbTV liegt laut einer im Vorjahr durchgeführten Umfrage in Österreich zwar noch auf sehr niedrigem Niveau, das Interesse der Zuseher sei aber vorhanden. Das zeige sich auch in den Abrufzahlen der bereits verfügbaren Applikationen: So verzeichnete der ORF im Dezember 2013 rund 200.000 Abrufe via HbbTV, im Jänner waren es bereits knapp über 400.000.

Obwohl der Marktanteil des klassischen Teletexts im Vorjahr noch mehr als 70 Prozent betrug, sei ein leichter Rückgang in der Reichweite zu erkennen. Laut Prantner habe dies einerseits mit der Digitalisierung des Fernsehens, andererseits mit der Verfügbarkeit des Teletexts online zu tun. "Der Sprung ins Internet wurde bewältigt." Nun gelte es das "Erfolgsprodukt" auf weitere Plattformen zu bringen.

Bei der TVthek entfällt der Großteil der Nutzung zwar noch auf PC und Laptops (über 60 Prozent), aber bereits knapp fünf Prozent werden über Applikationen für TV-Geräte beigesteuert. Das gesamte Videoangebot des ORF verzeichnete im März wiederum rund 22 Mio. Abrufe. Im Herbst will man das HbbTV-Angebot nochmals erweitern, und zwar um die Online-Dienste news.orf.at sowie sport.orf.at.

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