"Pop-up garden" bei der paraflows-Ausstellung im Wiener weissen haus.
"Pop-up garden" bei der paraflows-Ausstellung im Wiener weissen haus.
© paraflows

Festival

Paraflows: Pop-up-Gärten und offene Kultur

Was ist offene Kultur? Dieser Frage will sich das Wiener Festival für Digitale Kunst und Kulturen, paraflows, das am 12. September eröffnet wird, aus verschiedenen Blickwinkeln nähern, wie Festivalleiter Günther Friesinger bei der Präsentation des Programms am Donnerstag ankündigte. Open Culture umfasse eine Vielzahl heterogener Konzepte und lasse sich nicht ausschließlich auf digitale Kultur reduzieren.

Offenes Saatgut und offene Bücherschränke


Veranschaulicht wird dies bei der Festivalausstellung im weissen haus. Ein "Pop-up Garten" der Künstlergruppe tatort, bei dem alte Möbelstücke als Beete für offenes Saatgut dienen, ist dort ebenso zu sehen wie offene Bücherschränke, wo jeder Bücher mitnehmen und ablegen kann. Ebenfalls im weissen haus findet die Konzertreihe re_composed statt, bei der unter anderem der US-Open-Music-Bastler Peter Kirn und der Wiener Musiker Ulrich Troyer zu Gast sein werden.

"Schwarze Gruben"


Beim Festivalsymposium im Wiener MuseumsQuartier (Raum D, 13. bis 15. September) stehen wirtschaftliche Aspekte der Offenheit und die freie Verfügbarkeit von Daten zur Diskussion. Auch die Frage, wie Konzerne mit unseren Daten umgehen, wird erörtert. "Bei Google und Facebook fließen unsere Daten in schwarze Gruben", sagte der Wiener Philosoph Herbert Hrachovec. "Wir sehen nun Wirkungen unserer offenen Kommunikationsstrategien, die uns nicht so recht sind. Das wollen wir beleuchten."

"School of Data"


Einen emanzipatorischen Ansatz verfolgt die School of Data, bei der ab Anfang Oktober Fertigkeiten im Umgang mit offenen Daten vermittelt werden. "Wir wollen Open Data verständlicher und greifbarer machen", sagte Joanna Kowolik vom Wiener Designbüro microgiants, das als Partner bei dem Projekt fungiert.

In vier ganztägigen Modulen wird in das Thema eingeführt, auch Best-Practice-Beispiele und Tools zum Verarbeiten der Daten werden präsentiert. Auch dabei will man sich nicht auf das Digitale beschränken. Gemeinsam mit dem kolumbianischen Kommunikationsdesigner Jose Duarte sollen auch Möglichkeiten erprobt werden, wie Information mit Balons, Schnüren, Tixo und Kreide veranschaulicht werden kann.

Paraflows findet von 12. September bis 12. Oktober an wechselnden Orten in Wien statt. Detaillierte Informationen finden sich unter paraflows.at.

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