Philadelphia verbietet Amazons Supermärkte per Gesetz
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Philadelphia ist die erste Großstadt in den USA, die bargeldlose Geschäfte verbannt. Bisher gibt es so ein Gesetz in den USA nur im Bundesstaat Massachusetts. Das Gesetz tritt am 1. Juli in Kraft. Ausgenommen davon sind Geschäfte, die eine Mitgliedschaft erfordern. Hierzulande wäre das etwa mit Metro vergleichbar. Ebenfalls ausgenommen sind Parkgaragen und Parkplätze, sowie Hotels und Autovermietungen, die das Hinterlegen einer Kreditkarte erfordern.
Der offensichtlich leidtragende dieses Gesetzes ist Amazon. Das Unternehmen wollte mit seinen kassenlosen Supermärkten „Amazon Go“ expandieren. Auch Philadelphia stand auf der Liste für die neuen Filialen. Amazon hat Protest gegen das Gesetz eingelegt, ist aber abgeblitzt. Der Stadtregierung zufolge könnte Amazon eine Ausnahmebewilligung erhalten, wenn in den Go-Stores nur Kunden mit Amazon-Prime-Mitgliedschaft einkaufen dürfen. Dies ist derzeit nicht der Fall.
Kritiker und Befürworter
Die Handelskammer von Philadelphia kritisiert das neue Gesetz. Es würde verhindern, dass die Stadt zusammen mit dem Rest des Bundesstaates modernisiert wird. Unternehmen kritisieren, dass das Bezahlen mit Bargeld länger dauert. Zudem sei es eine Gefahr für Angestellte, weil immer wieder Geschäfte überfallen werden, um Bargeld zu rauben.
Befürworter des Gesetzes argumentieren, dass so die ärmeren Bewohner der Stadt geschützt werden. Diese würden oft keine Kreditkarten erhalten oder können sich die Gebühren dafür nicht leisten. Bargeldlose Geschäfte seien demnach „Elitismus“. Datenschützer befürworten das Gesetz ebenfalls. Ein rein bargeldloses Bezahlen würde die Kunden dazu zwingen, ihre Einkaufs-Historie mit Drittunternehmen zu teilen.
Auch andere Städte versuchen, ein ähnliches Gesetz zu realisieren. Dazu gehören New York City, Chicago und Washington DC. Der Bundesstaat New Jersey will ebenfalls bargeldlose Geschäfte verbieten.
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