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Raumfahrt

Privates Mars-Projekt auf Astronautensuche

Wie die niederländische Mars One Foundation auf ihrer Webseite beschreibt, können sich Interessierte ab sofort online bewerben. Mit einem Video, einer schriftlichen Selbstbeschreibung, der Angabe persönlicher Interessen sowie der Überweisung von 38 Dollar kann man zum Astronauten-Kandidaten werden. Seine Präsentation kann man sharen und sich damit öffentlich als Menschheitsvertreter anpreisen.

Die erste Bewerbungsrunde soll bis Ende August 2013 laufen. Ein Expertenkomitee soll danach in drei weiteren Runden entscheiden, wer am besten für eine Mars-Mission geeignet scheint. Wie Bas Lansdorp, der Gründer von Mars One beschreibt, sollte man sich als Bewerber die Fragen stellen: "Möchte ich das tun? Bin ich bereit dafür? Wenn die Antwort ja ist, dann wollen wir von Ihnen hören."

Chefmediziner Norbert Kraft versucht auch Kandidaten zu motivieren, die keinerlei spezielles Training vorweisen können: "Die Tage, als Mut und die Anzahl der Flugstunden in einem Überschallflugzeug die Top-Kriterien waren, sind gezählt." Mars One suche vielmehr Kandidaten, die "reif und interessant" sind. Kein Wunder, soll die Weltraumreise doch unter anderem durch Fernsehübertragungen begeistern. Wie Ars Technica berichtet, wird deshalb bereits von "Big Brother am Mars" gesprochen.

Enorme öffentliche Aufmerksamkeit soll der Schlüssel zur Finanzierung des Projekts sein. Bisher konnte Mars One bereits über 70.000 Dollar an Spenden auftreiben. Notwendig werden ein paar Milliarden mehr sein. Das Geld soll hauptsächlich durch Sponsoring aufgetrieben werden. Als Transportmittel wurde bereits die SpaceX Falcon Heavy Rakete ins Auge gefasst.

2016, ein paar Jahre vor der bemannten Mission, sollen Versorgungsgüter zum Mars gebracht werden. 2023 sollen die auserwählten Privatastronauten landen und eine permanente Mars-Basis errichten. Wie Mars One betont, existiert die Technologie, um dieses Ziel zu erreichen. Nun erfordere es noch genügend öffentliche Anteilnahme.

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