Überleben als Live-TV-Show, Publikumsvoting um die Teilnehmer zu unterstützen: Das Prinzip von Game2: Winter erinnert an die fiktiven Hunger Games der gleichnamigen Filme
Überleben als Live-TV-Show, Publikumsvoting um die Teilnehmer zu unterstützen: Das Prinzip von Game2: Winter erinnert an die fiktiven Hunger Games der gleichnamigen Filme
© APA

Game2: Winter

Reality-TV-Show: Hype um sibirische Hunger Games

Der russische Millionär und Unternehmer Jewgeni Pjatkowski sorgt mit seinem neuen Reality-TV-Format für Aufsehen. In „Game2: Winter“ sollen 30 Teilnehmer neun Monate überleben – im sibirischen Winter. Das Spektakel soll von 2000 Kameras live und kostenlos im Internet gestreamt werden, zusätzlich soll das Format an TV-Sender verkauft werden.

Wie mehrere Medien berichten, sei auf der Facebook-Seite für Game2: Winter in den FAQs folgendes zu lesen gewesen: „Kämpfe, Alkohol, Mord, Vergewaltigung – in dem Spiel kann alles passieren. Die Teilnehmer müssen sich aber an die Gesetze der russischen Föderation halten.“

Dieser Post wurde mittlerweile entfernt. Pjatkowski bestreitet gegenüber welt.de, dass solches Verhalten in der Show gewünscht oder toleriert sei. Dass so etwas in einer Reality-Show passiere, sei zudem unrealistisch.

Pjatkowski beschwert sich darüber, dass Medienvertreter nicht bei ihm nachgefragt hätten, bevor sie über seine Show als echte Version von „Hunger Games“ berichten, in der Mord und Vergewaltigung erlaubt sei. Die Medien hätten das Facebook-Posting zugespitzt. Es sollte damit nur ausgedrückt werden, dass in einem Notfall der Rettungshubschrauber 30 Minuten zum Drehort brauche und das in diesen 30 Minuten alles passieren könne.

Publikums-Voting

Die Teilnehmer müssen unterschreiben, dass die Macher der TV-Show nicht für Verletzungen, Tod oder andere Ereignisse verantwortlich gemacht werden können. Wer in die Show kommt, wird per Publikumsvoting entschieden. Zwei Personen können sich die Teilnahme mit 150.000 Euro erkaufen.

Die TV-Show soll von 1. Juli 2017 bis zum 1. April 2018 dauern. Die Teilnehmer dürfen 100kg Ausrüstung mitnehmen, bis auf ein Messer sind keine Waffen erlaubt. Ein ehemaliges Mitglied der russischen Spezialeinheit GRU wird ihnen Überlebenstaktiken beibringen.

Die Zuseher wählen die Teilnehmer in Gruppen von fünf bis sechs Personen. In der Gruppe müssen sie eine Behausung bauen. Schaffen sie das nicht bis zum ersten Schneefall, fliegen sie aus der Show. Der Grund dafür: In Sibirien kann die Temperatur im Winter bis zu -40 Grad Celsius fallen. Ohne Schutz ist die Überlebenschance gering.

Ab dem Wintereinbruch können die Teilnehmer selbst entscheiden, ob sie die Gruppe wechseln, mit wem sie zusammen jagen gehen oder ihre Beute teilen. Es soll Online-Votings geben, bei denen der Teilnehmer mit den meisten Stimmen ein Geschenk erhält, wie etwa zusätzliche Nahrung oder Equipment. Sponsoren der Show sollen Wettbewerbe abhalten können, bei denen die Gewinner Preise kriegen.

Die Teilnehmer, die bis zum Schluss durchhalten, teilen sich das Preisgeld von 100.000.000 Rubel, was etwa 1,55 Millionen Euro entspricht. Laut Pjatkowski gibt es bereits über 400 Bewerber für die Sendung, allerdings mangelt es noch an Investoren. Drei Millionen Euro würden noch fehlen, damit Game2: Winter stattfinden kann.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare