In Schweden sollen Autofahrer rechtzeitig vor nahenden Rettungswägen gewarnt werden
In Schweden sollen Autofahrer rechtzeitig vor nahenden Rettungswägen gewarnt werden
© EPA/JONAS EKSTROMER / SCANPIX

Notfälle

Rettungswägen in Schweden schalten Autoradios stumm

Ein zu lautes Autoradio in Verbindung mit einer Geräuschdämmung für die Insassen sorgt im Straßenverkehr nicht selten dafür, dass das Folgetonhorn herannahender Einsatzfahrzeuge von Fahrern verspätet wahrgenommen wird. Das kann zu sehr gefährlichen Situationen für die Verkehrsteilnehmer sowie für die Einsatzkräfte führen. Studenten der Königlichen Technischen Hochschule in Stockholm haben nun eine Technologie entwickelt, die dem entgegenwirken soll.

Sie ermöglicht es Rettungswägen, die Radios von sich in der Nähe befindlichen Autos zu „kapern“ und stummzuschalten. Anschließend wird darüber eine Warnung ausgespielt. Technischer Hintergrund ist ein simples FM-Signal, das von den Rettungswägen ausgesendet wird. Die Fahrer werde nicht nur akustisch, sondern auch per Textwarnung auf dem Radiodisplay gewarnt, wie es in einer Mitteilung der Universität heißt. Möglich wird das System durch das Radio Data System (RDS), das in einem Großteil der Autoradios standardmäßig integriert ist.

Die drei Studenten, die es entwickelt haben, haben mit H&E-Solutions gleichzeitig ein Start-up gegründet, um die Technologie mit dem Namen „EVAM System“ zu vermarkten.

Zeit zu reagieren

„Oft haben Fahrer nur wenige Sekunden Zeit zu reagieren und Platz für Notfallfahrzeuge zu machen“, wird einer der Studenten hinter dem Projekt zitiert. Idealerweise sollen Fahrzeuglenker mindestens zehn bis 15 Sekunden vor Eintreffen des Rettungswagens darauf aufmerksam gemacht werden.

Das System soll bereits in Kürze in Stockholm in der Praxis getestet werden. Dafür wurden mehrere Rettungs- sowie Feuerwehrwägen damit ausgestattet. Falls der Testlauf erfolgreich ist, soll die Idee der Studenten im ganzen Land zum Einsatz kommen.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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