Via SMS forderte der Mann Sex von einer 13-Jährigen (Symbolbild).
Via SMS forderte der Mann Sex von einer 13-Jährigen (Symbolbild).
© © ALEXANDRA GRUBER /Alexandra Gruber

Deutschland

SMS statt Reiseführer

Nur, weil sie dem weißen Kaninchen folgt, landet Alice im Wunderland. Das Mädchen läuft dem Tier nach in ein Erdloch - und erlebt dort Dinge, auf die sie ohne das Kaninchen nicht gestoßen wäre. Ähnlich funktioniert ein SMS-Reiseführer, den zwei Berliner ins Leben gerufen haben: In Anlehnung an die Alice-Geschichte nennt der sich „White Rabbit“ und gibt Touristen Tipps, die im klassischen Reiseführer eher nicht zu finden sind.

„Wir dachten, es wäre besser, sich einfach mit einem wirklichen Insider kurzschließen zu können als einen möglicherweise veralteten Reiseführer zu kaufen“, sagt Mitgründer Luke Atcheson, der selbst schon herkömmliche Reiseführer verfasst hat. Der 29-Jährige kommt aus Irland, wohnt aber seit mehreren Jahren in der deutschen Hauptstadt.

Spenden

Das Prinzip von „White Rabbit“ ist schnell erklärt: Touristen fragen den 29-Jährigen und seinen Mitstreiter per SMS nach Tipps - und bekommen dann Vorschläge. Der Service ist kostenlos, um eine Spende wird allerdings gebeten. Die Nummer teilen sich Atcheson und sein Mitstreiter Jan Tewes Thede: +49 157 80231912. Die eingegangenen Spenden reichen nach seinen Worten von zwei Euro bis zehn Euro.

50 Anfragen pro Tag

„Wir haben ungefähr 50 Anfragen pro Tag“, sagt er. Am Wochenende seien es mehr. „Wir bekommen überraschend viele Anfragen zu Live-Konzerten und Orten für ungewöhnliche Dates“, sagt der 29-Jährige. Sogar nach einem guten Platz für einen Heiratsantrag habe jemand gesucht. Auch Illegales ist dabei: „Wir werden regelmäßig gefragt, wo Drogen zu bekommen sind.“ Bei einigen Fragen können manchmal selbst die Insider nicht helfen: „Wenn wir kein tolles Fisch-Restaurant in Reinickendorf kennen, dann sagen wir das auch.“

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare