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Datenschutz

Stayfriends fotografiert 20.000 deutsche Schulen

Ohne jegliche Erlaubnis sollen für das Online-Netzwerk //Stayfriends.de// 20.000 Schulen in Deutschland fotografiert werden. Datenschutzrechtlich ist dies erlaubt, solange keine Personen auf den Aufnahmen zu erkennen sind und die Fotos nicht von einem Schulgelände aus gemacht werden. Oliver Thiel, der Co-Gründer von Stayfriends.de, gab bekannt, dass mit dem fotografieren bereits begonnen worden ist. Die notwendige Autorisierung wolle man erst vor der Freigabe der Fotos von den Direktoren einholen, so Thiel in der Montagsausgabe des Spiegel.

Zu einem Zwischenfall an einer Realschule in Münster ist es durch die Aufnahmen der Schulen bereits gekommen. Ein Lehrer sei mit Gewalt bedroht worden, als er sich das Kennzeichen eines Stayfriends-Fotografen notieren wollte. Stayfriends spricht lediglich von einem bedauerlichen Zwischenfall, in den ein freier Fotograf verwickelt gewesen sein soll.

Das deutsche Online-Netzwerk Stayfriends.de, ein Tochterunternehmen des US-amerikanischen Unternehmens Classmates online, hilft bei der Suche nach ehemaligen Schulkollegen. Eigenen Angaben zufolge umfasst das Netzwerk derzeit elf Millionen registrierte Mitglieder. Ende März hatte die deutsche Stiftung Warentest den Umgang sozialer Netzwerke mit privaten Nutzerdaten untersucht und stellte fest, dass sich ihre Tester von Stayfriends.de "mit etwas mehr Aufwand" Zugang zu Nutzerkonten verschaffen könnten. Die Datensicherheit und der Jugendschutz wurden von der Stiftung Warentest mit "mangelhaft" bewertet.

//Irene Olorode//

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