Sicherheitsleck

Teenager knackt privates E-Mail-Konto von CIA-Direktor

Nach Hillary Clinton gibt es offenbar noch einen weiteren hochrangigen US-Offiziellen, der Arbeitsmaterial auf seinem privaten E-Mail-Konto gelagert hat. Wie die New York Post berichtet, behauptet ein junger Hacker, die privaten E-Mails von CIA-Direktor John Brennan am E-Mail-Dienst AOL eingesehen zu haben.

Dabei sei er unter anderem auf einen 47-seitigen Antrag auf die Top Secret Sicherheitsberechtigung gestoßen, auf ein Schreiben der Regierung über "harsche Verhörtechniken", sowie auf persönliche Informationen und Sozialversicherungsnummern von mehr als einem Dutzend hochrangiger Geheimdienst-Mitarbeiter.

Protest gegen US-Nahost-Politik

Durch Telefonate mit der New York Post konnte bestätigt werden, dass der Eindringling, der offenbar ein Teenager ist, das Twitter-Konto @phphax betreibt. Außerdem berichtete er auf einem weitere Twitter-Konto (@_CWA_) über seinen Datenklau-Erfolg. Wie Ars Technica berichtet, wurde dieses zweite Konto bereits von Twitter gesperrt. Die Webseite konnte unterdessen einen privaten Chat mit dem mutmaßlichen Täter führen.

Als Motivation für seinen Einbruch im privaten E-Mail-Konto des CIA-Direktors gibt der Teenager an, gegen die Nahost-Politik der US-Regierung protestieren zu wollen und ein freies Palästina zu unterstützen. Gegenüber der New York Post betont der Hacker, kein Muslim zu sein, sondern lediglich ein politisch interessierter High-School-Schüler.

Social Engineering

An die Zugangsdaten zu Brennans E-Mail-Konto sei er angeblich durch Social Engineering gekommen. Durch Überlistung von Mitarbeitern des US-Internetanbieters Verizon sei er an persönliche Informationen von Brennan gelangt. Diese wurden dazu verwendet, um AOL dazu zu bewegen, das persönliche Passwort von Brennan zurückzusetzen. Nach Bekanntwerden des erfolgreichen Eindringens in das E-Mail-Konto wurde dieses deaktiviert.

Der Hacker behauptet, Brennans Sozialversicherungsnummer bereits seit Längerem gewusst zu haben. Er habe den CIA-Direktor auch mehrmals angerufen und ihm seine Sozialversicherungsnummer vorgelesen. Dieser habe jedoch nur kurz gezögert und dann aufgelegt.

Erinnerung an Clinton

Das FBI ermittelt nun in dem Fall. Für die US-Regierung ist der Fall besonders peinlich. Erst vor rund einem halben Jahr war Außenministerin Hillary Clinton scharf dafür gerügt worden, berufliche Akten auf einem privaten Computer gelagert zu haben.

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