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Umstrittenes Portal Kreuz.net ist offline

Das umstrittene Internetportal kreuz.net ist offenbar vom Netz. Am Wochenende berichteten zahlreiche Internet-Nutzer über den Kurznachrichtendienst Twitter. Die Seite war laut Kathpress bis Sonntagnachmittag nicht mehr aufzurufen und ist auch derzeit nicht zu erreichen.

Gegen die Betreiber der Internetseite wird bereits in mehreren Ländern ermittelt. So ist nach Auskunft des Innenministeriums bereits vor Wochen bei der Staatsanwaltschaft Wien Anzeige gegen unbekannt wegen Verhetzung und Wiederbetätigung erstattet worden. Zuvor war bereits die Staatsanwaltschaft Berlin gegen „kreuz-net" aktiv geworden, die wegen Volksverhetzung ermittelt. Beim deutschen Bundesamt für Verfassungsschutz wird kreuz.net als grundgesetzwidrig eingestuft.

Sollten Mitarbeiter der Erzdiözese Wien als Autoren oder Verantwortliche an der Internetseite „kreuz.net" beteiligt sein, dann haben diese Personen „mit ernsthaften dienstrechtlichen Konsequenzen zu rechen". Das betonte der Generalvikar der Erzdiözese, Nikolaus Krasa, am Sonntag im ORF-Magazin „Orientierung". Gleichzeitig sagte Krasa, dass die Kirche „von sich aus den Kontakt mit den staatlichen Behörden suchen" werde, falls Beweise über möglicherweise involvierte kirchliche Mitarbeiter auftauchen sollten.

Priester unter Verdacht
Anlass für den Beitrag in der „Orientierung" waren die in Österreich gegen „kreuz.net" laufenden strafrechtlichen Ermittlungen wegen Verhetzung. Laut Angaben des deutschen Theologen und Koordinators der Initiative „Stoppt kreuz.net", David Berger, sollen drei Personen aus Österreich an „kreuz.net" mitwirken, von denen zwei Priester „in Amt und Würden" sein sollen. Berger sprach im Beitrag der „Orientierung" auch davon, dass sich ein hochrangiger Geistlicher einer österreichischen Diözese inzwischen bereiterklärt habe, über die aus Österreich stammenden mutmaßlichen Zuarbeiter von „kreuz.net" Auskunft zu geben.

Im Beitrag der „Orientierung" wandte sich auch der Präfekt der Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, klar gegen „kreuz.net": Kritik an Personen haben immer auf Grundlage und im Rahmen der Menschenwürde zu geschehen. Die Art und Weise wie „kreuz.net" Menschen diffamiert, „hat mit christlichem Glauben überhaupt nichts zu tun", erklärte der Leiter der Glaubenskongregation.

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