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Interview

UPC: "Wir wollen die digitale Gesellschaft aktiv voranbringen"

futurezone: Ist Horizon UPCs Antwort auf Netflix und Amazon Prime?
Eric Tveter: Mit Horizon bieten wir ein neues Produkt in Österreich an, das unsere Kunden begeistern soll. In unseren Liberty Global Konzern-Ländern Deutschland, Niederlanden, Irland, Schweiz, Polen und Tschechien ist diese Multimedia Plattform bereits erfolgreich im Einsatz. Unser Ziel ist mit diesem Portal unseren Kunden noch mehr Content und auch Flexibilität zu bieten. Dazu gehören TV-Programme ebenso wie Video on Demand oder Fernsehen auf Abruf via Mediatheken. Auch mit neuen Apps bringen wir noch mehr Entertainment nach Hause. Bis zu vier Aufnahmen gleichzeitig sind mit der neuen Plattform möglich. Damit unterstützen wir die Kunden bei der individuellen Planung des Entertainment-Programms. Voraussichtlich Ende 2017 können Kunden über die in der Horizon-Plattform integrierte Netflix-App direkt auf Netflix zugreifen. Wir haben heuer europaweit einen mehrjährigen Vertrag mit Netflix geschlossen. Angebote dieser Art machen Horizon zum Rundum-Paket.

Welche Ziele strebt UPC mit Horizon an?
Wir entwickeln neue Produkte für unsere Kundinnen und Kunden – um ihnen einerseits den einfachen Zugang zur digitalen Welt zu ermöglichen, andererseits um ihnen noch mehr Unterhaltung zu liefern. Aber selbstverständlich entwickeln wir auch neue Produkte, damit wir wirtschaftlich wachsen. Die Entwicklung und Umsetzung dieser neuen TV-Plattform ist das Ergebnis sehr enger internationaler Zusammenarbeit und länderübergreifendem Erfahrungsaustausch und Know-how. Neben der Box im neuen Design ist auch die komplette Infrastruktur dahinter neu. In Österreich ist es die zweite Generation der Horizon-TV-Plattform bzw. die Weiterentwicklung der Infrastruktur hinter dem Horizon-Interface. Und natürlich wollen wir so viele Menschen wie möglich von Horizon überzeugen – bestehende Kunden genauso wie Neukunden. Aktuell kann ich bestätigen, dass wir mit den Verkaufszahlen sehr zufrieden sind.

Welche Features bietet die neue Horizon Plattform an?
In die Entwicklung der Horizon Box sind die Erfahrungen aus anderen Ländern, aber auch jene von Crowdtestern und Pilotkunden aus Österreich eingeflossen. Wir wollen das Fernseherlebnis unserer Kundinnen und Kunden im aktiven Dialog ständig verbessern, es an die neuesten Standards des Nutzungsverhaltens anpassen und die digitale Gesellschaft so aktiv voranbringen. Und das bedeutet natürlich auch, dass es einige Neuigkeiten bei diesem Produkt gibt. Abgesehen davon, dass die Benutzeroberfläche moderner und das Menü ganz einfach zu navigieren ist, gibt es auch Features wie das Pausieren zum zeitversetzten Fernsehen, noch mehr Speicherplatz und bei Bedarf die Anzeige persönlicher Empfehlungen. Mit Horizon GO gehen wir zudem gezielt auf das Nutzungsverhalten ein, dass immer mehr Inhalte mobil abgerufen werden. Es geht immer um Kommunikation und Entertainment – jederzeit, überall und auf jedem Gerät.

Wie sind UPCs Pläne für neue Technologien, wie HDR und UHD?
Natürlich sind Pläne für UHD vorhanden. Zurzeit finden sich allerdings weltweit erst wenige Inhalte-Anbieter, welche einzelne Sendungen in UHD ausstrahlen. Wir werden diesen Trend weiter verfolgen und zu gegebener Zeit – wenn die Inhalte und eine entsprechende Nachfrage vorhanden sind – zur Verfügung stellen. Unsere Netzinfrastruktur ist aufgrund der überlegenen Leistungsfähigkeit des Netzes bestens für UHD gerüstet.

Welche der neuen TV-Technologien finden Sie am spannendsten?
Immer bessere Bildqualität macht das Fernseherlebnis realer und aufregender. Ultrahohe Auflösungen wie 4K stehen in den Startlöchern, worauf die Horizon-Box zukunftsfähig ausgerichtet ist. Das eigene Glasfasernetz von UPC bietet dabei die Möglichkeit, zukünftig immer höhere Geschwindigkeiten zur Verfügung zu stellen, ohne dass parallel die Leistung für Telefon und Internet unter der Belastung zu leiden hätten – wie das bei anderen Netzen zum Beispiel aber der Fall ist.

Gibt es Fortschritte zu Replay TV in Österreich? Wann können Kunden damit rechnen?
Das Bedürfnis nach zeitversetztem Fernsehen und individueller Programmzusammenstellung ist der größte Trend in der TV-Unterhaltung. Wir sind dafür technisch bereit und setzen unsere Expertise im Bereich Replay TV bereits in mehreren Ländern erfolgreich ein. In der Schweiz nutzen derzeit fast eine Million Kunden Replay TV. Die Rechtslage in Österreich erschwert die Bereitstellung eines solchen Dienstes. Wir sind darum bemüht dem Kundenbedürfnis nachzugehen und das anzubieten, was in anderen Ländern schon längst möglich ist. Wir wissen, dass Kundinnen und Kunden in Österreich sich das auch sehr wünschen.

Was sehen Sie sich am liebsten im Fernsehen an?
Sport sehe ich mir im Fernsehen sehr gerne an. Vor allem Eishockey. Aber auch aktuelle Sendungen im linearen Programm oder Filme auf On Demand. Dabei wechsle ich oft zwischen den Sprachen Deutsch und Englisch. Das finde ich sehr praktisch. Und natürlich nutze ich mit meinem Smartphone unterwegs Horizon GO. Das primär für Nachrichten in der Früh und am Abend.

Ist es denkbar, dass UPC künftig mehr Exklusiv-Inhalte produziert, wie etwa eigene TV-Serien?
2014 sind wir schon mit der Eigenproduktion „Fässler-Kunz“ on air gegangen. Heuer haben wir mit „Die Lehrer“ in der Schweiz eine weitere Sitcom selbst produziert, die demnächst auf Sendung geht. Und unser eigener Sportsender „MySports“ wird ab Sommer 2017 Content vom Feinsten bringen. Dafür bauen wir in der Schweiz eine eigene Redaktion auf. Ich bin zuversichtlich, dass wir nach den Erfahrungen aus diesen erfolgreichen Projekten auch in Österreich Ähnliches auf die Beine stellen können.

Wie gut wurde UPC Wi-Free angenommen?
Als Teil von Liberty Global sind wir für länderübergreifende Angebote ideal aufgestellt. Mit über sieben Millionen Hotspots ist Wi-Free das größte WLAN-Netz in Europa. In Österreich gibt es über 500.000 Hotspots. Die Dropout-Rate ist nach wie vor sehr gering. Wir sind sehr zufrieden damit, wie positiv unsere Kunden den Service annehmen und ein Teil des Netzwerks sind. Der Nutzen liegt klar auf der Hand. Im Inland können die Kunden Wi-Free mobil nutzen – aber ebenso im UPC-Netz im Ausland. Die Vision setzen wir nach und nach auch in anderen Ländern um. Heuer ist zum Beispiel Deutschland dazugekommen.

Ist das Mobilfunk-Angebot für UPC bereits ein wirtschaftlicher Erfolg ?
Durch unseren Mobilfunkservice sind wir eine Komplettanbieterin am österreichischen Markt. Neuerdings auch im Geschäftskundenbereich, wo UPC Business Komplettpakete mit Internet, Fernsehen, Telefonie und Mobilfunk für B2B-Kunden zur Verfügung stellt. Somit bieten wir alles aus einer Hand. Obwohl wir unser Mobilangebot nur gering am Markt bewerben, wird es angenommen. In erster Linie richtet sich das Angebot an unsere bestehende Kunden für TV, Internet und Telefonie. Die Zahlen steigen stetig. Nun sind wir knapp bei 30.000 in Österreich.

Wie schreitet der Netzausbau bei UPC voran?
Unser Netz ist historisch gewachsen. 1997 lud man noch mit 0,3 Mbit/s herunter. Nachdem 1999 Breitband Internet in Österreich gestartet wurde, war man 2004 schon achtmal so schnell – mit immerhin 2,5 Mbit/s. Sechs Jahre später steigerte sich die Geschwindigkeit um den Faktor 40 als Wien neben London, Amsterdam und Madrid die erste Metropole war, in der 100 Mbit/s möglich waren. Damals war das eine Sensation. Und seit bereits 2013 versorgt UPC Städte und Gemeinden in Österreich mit 250 Mbit/s Internetgeschwindigkeit. Und wir beschäftigen uns natürlich bereits jetzt mit Technologieinnovationen der Zukunft. Dabei wird schon am Zukunftsnetz mit Download Geschwindigkeiten von 1.000 Mbit/s (1 Gbit/s) und mehr gearbeitet. Das Tolle dabei ist, dass wir unser bestehendes Netz immer mehr upgraden können und so nicht an Umbauarbeiten angewiesen sind. Das ist ein wesentlicher Vorteil eines Kabelnetzes. Für den Kunden liegt der Vorteil auch darin, dass er gleichzeitig TV und Internet nutzen kann – ohne Qualitätseinbußen. Und der physische Netzausbau ist uns natürlich auch wichtig. In Österreich liegen 11.000 Kilometer Kabel. Da müsste man mindestens 261 Marathons absolvieren, um dieses Netzwerk einmal abzulaufen. Im Rahmen von unserem Investitionsprogramm Autostrada arbeiten wir gerade am weiteren Netzausbau und schließen immer mehr Haushalte in Österreich an. In den nächsten fünf Jahren investieren wir dafür in Österreich und in der Schweiz 250 Millionen Euro – natürlich zusätzlich zu den bereits bestehenden jährlichen Investitionen.

Dieser Artikel ist im Rahmen einer Kooperation zwischen futurezone und UPC entstanden.

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