Digital Life

US-Amerikanerin bringt dank YouTube Baby allein auf die Welt

Tia Freeman, eine 22-jährige US-Amerikanerin, brachte in der Türkei allein in ihrem Hotelzimmer ein Baby zur Welt. Die dafür notwendigen Schritte lernte sie auf der Videoplattform YouTube während sie sich in den Wehen befand. Die Geburt geschah bereits am 7. März und sorgte in der Türkei für Schlagzeilen. Nun erzählte Freeman die ungewöhnliche Geschichte jedoch auf Twitter nach.

Demnach erfuhr Freeman relativ spät, dass sie schwanger sei. Obwohl sie sich bereits im letzten Trimester der Schwangerschaft befand, trat sie dennoch ihre Urlaubsreise nach Deutschland an.  Experten raten davon ab, ab der 37. Schwangerschaftswoche (bei Mehrlingen bereits ab der 32. Woche) zu fliegen. Das Fliegen selbst stellt zwar keine Gefahr für die Schwangerschaft und die Mütter dar, allerdings ist das Risiko ab diesem Zeitpunkt grundsätzlich höher, dass die Wehen einsetzen.

Das geschah dann auch kurz nach der Landung in der Türkei, in der sie einen Zwischenaufenthalt für eine Nacht gebucht hatte. Bereits bei der Einreise verzeichnete sie erste Symptome, hoffte aber, es handle sich nur um eine Lebensmittelvergiftung. Bereits hier zog sie das Internet zurate, das allerdings keine eindeutigen Antworten liefern konnte. Im Hotel angekommen, war ihr dann klar, dass es sich um die Wehen handelte.

Sie fragte nach eigenen Angaben niemand vor Ort um Hilfe, weil diese schlecht Englisch sprachen und sie nicht die lokale Notrufnummer kannte. Zudem hatte sie Bedenken wegen der Kosten und ob diese von ihrer Versicherung getragen werden. Stattdessen googelte sie „Wie bringt man ein Baby zur Welt“ und holte sich Rat in der Form eines YouTube-Videos, dessen Anweisungen sie befolgte.

Die Geburt führte sie in der Badewanne des Hotelzimmers durch, das sie mit warmen Wasser füllte. Laut Freeman kam das Baby - ein Junge, den sie dem Namen Xavier gab - bereits nach fünf bis sechs Mal Pressen gesund und munter heraus. Sie musste YouTube allerdings nochmals konsultieren, um herauszufinden, wie sie die Plazenta und die Nabelschnur entfernen kann. 

Experten raten von Alleingeburt ab

Auch nach der Geburt suchte sie kein Krankenhaus auf, sondern gab Xavier die Brust und reinigte das Badezimmer, das laut ihrer Beschreibung „dem Set eines Horrorfilms“ glich. Erst am Flughafen wurden sie und ihr Baby erstmals medizinisch untersucht. Der türkische Zoll zeigte sich kooperativ und benachrichtigte die US-Behörden, die ein Geburtszertifikat und einen US-Pass für Xavier ausstellten. Die Ärzte rieten ihr zudem, nicht mit dem Baby zu fliegen, bis es zumindest zwei Wochen alt ist. Die Fluglinie Turkish Airlines bot daraufhin an, die Hotelkosten für Freeman und ihr Baby zu übernehmen.

Obwohl die abenteuerliche Geschichte ein gutes Ende fand, rät die königlich britische Akademie der Geburtshelfer und Gynäkologen „stark“ davon ab, Geburten ohne medizinische Unterstützung durchzuführen. Insbesondere online kursieren immer mehr Anleitungen für sogenannte „Alleingeburten“, die Frauen zeigen sollen, wie sie ein Baby ohne Publikum - aber auch ohne medizinische Unterstützung im Notfall - auf die Welt bringen können. 

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