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Video zeigt, wie der Klimawandel Städte flutet

Der US-Sender Weather Channel ist bekannt dafür, dass er extreme Wetterereignisse wie Hurrikans oder Waldbrände mit Videogame-Technologien nah an die Zuschauer bringt. In einem neuen Clip spielt erstmals die Klimakatastrophe die Hauptrolle. Die erste Einstellung zeigt die Reporterin in Charleston, South Carolina, auf einem Dach, während unter ihr die Straßen der Stadt im Wasser stehen.

Die hyperrealistischen Aufnahmen zeigen das Jahr 2100, falls der Klimawandel in der jetzigen Geschwindigkeit so weitergeht. Um die Auswirkungen der Klimaerwärmung greifbar zu machen, wird die Meteorologin in die Küstenstadt Norfolk im Bundesstaat Virginia platziert, wo der Meeresanstieg heute schon zu Überschwemmungen führt. Durch die verwendete Technologie entsteht die eindrucksvolle Illusion, dass sie quasi live auf Sendung im Wasser steht.

Eine dritte Einstellung transportiert die Moderatorin nach Grönland zum Jakobshavn-Gletscher, der mit ein messbarer Faktor beim Anstieg des Meeresspiegels ist. Die Simulation zeigt den Stand des Gletschers im Jahr 2019, um quasi als Zeitreise ins Jahr 1851 die über 40 Kilometer Stück für Stück anwachsen zu lassen, die seit damals verloren gingen.

Temporär legte der Gletscher in Grönland zu

Die Moderatorin lässt dabei nicht unerwähnt, dass der Gletscher die vergangenen zwei Jahre entgegen des Trends leicht dazugelegt hat. Forscher konnten dies bereits über eine kurzfristig aufgetretene, temporäre Meeresströmung erklären, die das Wasser vorübergehend abkühlte und so den Schmelzprozess verhinderte. Gletscherforscher gehen aufgrund der langsamen Reaktionsfähigkeit der Gletscher davon aus, dass die schlimmsten Auswirkungen noch bevorstehen.

Die spektakulären Animationen für den Weather Channel liefert das auf Augmented Reality spezialisierte Unternehmen "The Future Group". Bei der Umsetzung wird auf eine Unreal Engine zurückgegriffen, die aus dem Bereich der Videospiel-Entwicklung bekannt ist. Der Vorteil dabei ist, dass im Gegensatz zu Spielfilmen, wo die Spezialeffekte im Nachhinein hinzugefügt werden, die Unreal Engine die Effekte in Echtzeit erzeugen kann.

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