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Wien Energie baut Stromtankstellen-Netz massiv aus

Die Wien Energie setzt verstärkt auf E-Mobilität und baut heuer ihr Stromtankstellen-Netz massiv aus. In der Bundeshauptstadt und im Umland werden heuer 550 neue Ladestellen errichtet. Davon entfallen 400 Elektroladestellen im öffentlichen Raum, 150 auf Stationen im halböffentlichen Raum etwa bei Supermärkten, Firmen oder in Garagen, heißt es aus der Wien Energie zur APA.

"Wir erwarten in den nächsten Jahren einen regelrechten E-Auto-Boom. Deshalb werden wir heuer beim Ausbau der Ladestellen spürbar zulegen und uns für die wachsenden E-Auto-Zahlen rüsten", so Wien-Energie-Chef Michael Strebl in einem Statement zur APA. Im Vergleich zum Vorjahr, als die Wien Energie 350 Ladestellen errichtet hatte, "wollen wir heuer noch um über 60 Prozent mehr bauen".

Ende 2019 werden dann im Großraum Wien 1.500 Ladestationen der Wien Energie am Netz sein. Die Investitionskosten beziffert die Wien Energie mit 7 Mio. Euro. Die Stadt will den öffentlichen Raum bis 2020 mit 1.000 Ladestellen ausstatten.

Wall-Boxen für daheim

Damit die E-Mobilität noch alltagstauglicher werde, müsse auch die private Ladeinfrastruktur ausgebaut werden, betont Strebl. "Dabei müssen derzeit noch existierende rechtliche Hürden im Wohnrecht beseitigt werden. Konkret geht es um die Installation von Wall-Boxen in Mehrparteienhäusern." Mieter und Eigentümer müssen künftig die Möglichkeit haben, ihr Elektroauto unkompliziert in der eigenen Garage oder am Parkplatz aufzuladen.

Bei den Wien-Energie-Tankstellen stehen je 11 Kilowatt (kW) Leistung für beschleunigtes Laden zur Verfügung, im halböffentlichen Bereich bis zu 50 Kilowatt. Noch nicht eingerechnet sind in die Zahlen zum Ausbau mögliche Zuwächse bei Privaten oder im Wohnbau sowie die zusätzliche Errichtung von Schnellladestationen.

Mehr Windräder erforderlich

Der Strom der öffentlichen Wien-Energie-Ladestellen stamme zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen, betont das Unternehmen. Falls im Jahr 2020 an allen vorgesehenen 1.000 Stromtankstellen gleichzeitig getankt werden sollte, sei dafür eine Leistung von vier größeren Windrädern (insgesamt 11 MW) nötig. Die Wien Energie hat mehrere Windparks und erzeugt damit Windstrom unter anderem in Niederösterreich und in der Steiermark. Ein Windrad steht auch auf der Donauinsel.

Ende 2018 waren 250 Ladestationen der Wien Energie im öffentlichen Raum verfügbar, die mehr als 30.100 Mal benutzt wurden. Die Tankfüllungen beliefen sich in Summe auf 385.000 Kilowattstunden, hatte es Anfang Jänner laut Wien Energie geheißen. Das entspreche einem Jahresverbrauch von knapp 160 Haushalten. Seit Oktober vergangenen Jahres muss fürs Aufladen auch bezahlt werden. Neben den Stromzapfsäulen im öffentlichen Raum gab es noch zusätzliche 670 Ladestellen im halböffentlichen Raum.

Der E-Mobilitätsdienstleister Smatrics, eine Kooperation von Verbund, OMV und Siemens, betreibt in Wien unter eigenem Namen aktuell 69 Ladepunkte. 40 davon seien sogenannte Highspeed-Stationen mit 43 bzw. 50 kW, an denen die Fahrzeuge in 30 Minuten wieder voll seien, hieß es aus dem Unternehmen zur APA. Vier Ladepunkte seien Ultra-Highspeed-Stationen, an denen in fünf Minuten bis zu 100 Kilometer geladen werden könnten. Smatrics errichte auch Ladestationen für Drittunternehmen wie ÖBB, Turmstrom oder Post. Auch Unternehmen sähen zusehends den Mehrwert von Ladelösungen. So habe man beispielsweise für die Erste Bank am Wiener Erste Campus gerade mehr als 30 Ladestationen errichtet.

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