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Wut auf IT-Forscher führt zu Krebshilfespenden statt Shitstorm

Wenn eine große Online-Community einmal ein Ziel für Unmut gefunden hat, gibt es üblicherweise einen Shitstorm, Spam-Mails, Beleidigungen, schlechte Photoshop-Memes und vielleicht auch die ein oder andere DDoS-Attacke. In einem aktuellen Fall wurden mehr als 200.000 Euro für die Krebshilfe gespendet, berichtet T-Online.

Der Auslöser dafür ist der bekannte IT-Sicherheitsforscher Brian Krebs. In einem Bericht zeigt er seine Rechercheergebnisse zu Coinhive auf. Diese Malware wird ua. in Websites versteckt und lässt User, ohne ihres Wissens, nach Kryptowährungen schürfen. Laut seiner Forschung stecken die Macher der Plattform pr0gramm.com hinter der Malware. In seinem Bericht nennt er deren Namen und Wohnstädte.

pr0gramm.com ist eine deutschsprachige Plattform zum Posten von Bildern und Videos. Die Community befürchtet, dass der Bericht von Krebs dazu führen, dass die Website offline geht. Die erste Reaktion war die Übliche: Beschimpfungen, Memes und laut Krebs auch Todesdrohungen. Der nimmt das mittlerweile gelassen, da das Alltag für ihn ist. Im Zuge von Racheaktionen wurde er auch schon mal Opfer von Swatting und bekam Heroin nachhause geschickt, in der Hoffnung, die Polizei würde ihn wegen Drogenbesitzes festnehmen.

Mit aller Kraft gegen Krebs

Nachdem auf pr0gramm.com weitere Vergeltungsmaßnahmen, wie etwa DDoS-Attacken gegen Krebs‘ Website diskutiert wurden, riefen die Administratoren zur Mäßigung auf. Solche Aktionen würden der Plattform schaden. Ein User hatte eine andere Idee, um aktiv gegen Krebs zu werden. Er postete einen Screenshot als Beweis dafür, dass er 25 Euro an die deutsche Krebshilfe gespendet hat. Deren Slogan ist unter anderem: „Mit aller Kraft gegen den Krebs.“ Er kommentierte den Screenshot mit: „Ich habe den Rummel um Herrn Krebs mal zum Anlass genommen, meinen Teil gegen Krebs beizutragen.“

Die Idee kam gut an und zahlreiche andere User machten es ihm nach. Als Spendenanlass gaben viele User auf der Website an: "Krebs ist scheiße." Die Website der deutschen Krebshilfe brach aufgrund des Ansturms zwischenzeitlich zusammen, weshalb alternativ an österreichische und Schweizer Organisationen, sowie ans Deutsche Krebshilfezentrum gespendet wurde. Laut der deutschen Krebshilfe wurden seit dem Beginn der Aktion über 207.500 Euro von 8.300 Menschen gespendet.

 

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