YouTube macht Videomacher schnell zu Partnern, aber davon zu leben fällt schwer
YouTube macht Videomacher schnell zu Partnern, aber davon zu leben fällt schwer
© Reuters/SHOHEI MIYANO

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YouTube-Stars beklagen geringes Einkommen

YouTube-Star zu sein, ist manchmal nicht so großartig, wie es scheint. Diese Botschaft vermittelt die New York Times in einem Artikel, der das Schicksal jener YouTube-Partner schildert, die an Werbeeinnahmen beteiligt, aber gleichzeitig zu Produktionsmaschinen im Dauerstress werden.

Sinkende Preise

Die Videoplattform hat heute rund eine Million so genannter Partner, die an Werbeeinnahmen, die mit Hilfe ihrer Videos lukriert werden, beteiligt werden. YouTube behält sich einen Anteil von 45 Prozent ein. Das Problem: Die Preise, die Unternehmen für YouTube-Werbung zahlen müssen, sinken. Für eintausend Video-Views zahlt man heute 7,60 Dollar. Vor zwei Jahren noch lag der Preis bei 9,35 Dollar. TV-Stationen verlangen weit höhere Preise.

Laut YouTube erzielen die besten Kanal-Betreiber sechsstellige Dollar-Summen an Einnahmen pro Jahr. Tausende Partner, heißt es vage, erreichen diese Stufe. Eine dieser Top-Videomacherinnen ist Olga Kay, die ganze fünf Kanäle betreibt. Sie kommt auf bis zu 130.000 Dollar im Jahr, muss von diesen Einnahmen jedoch die gesamte Videoproduktion inklusive Produktionsteam und technischer Ausstattung bezahlen.

Marken-Aufbau vs. finanziellerGewinn

Robert Kyncl, der Content- und Business-Chef bei YouTube, verweist darauf, dass YouTube der richtige Ort sei, um eine Marke aufzubauen, gesteht aber auch ein, dass es notwendig sein könnte, sich als Videomacher zu “diversifizieren”. Damit ist gemeint, dass andere Einkommenswege erschlossen werden sollten. Als Beispiel zitiert Kyncl den Ägypter Bassem Youssef, der mit einer Art Daily Show auf YouTube von einem TV-Sender entdeckt wurde.

Diese Meinung wird von Jason Calacanis bestätigt, einem Videomacher, der zu einer Elite-Gruppe von YouTube-Partnern zählt, die Darlehen von bis zu einer Million Dollar von YouTube erhielten, um die Qualität ihrer Produktionen zu steigern: “YouTube ist ein großartiger Ort, um eine Marke aufzubauen, aber ein schrecklicher Ort, um ein gutes Geschäft zu machen.”

"Wir sind unterbezahlt"

Olga Kay fasst die Sorgen vieler Videomacher so zusammen: “Wir sind unterbezahlt. Wir erfinden nicht nur das kommerzielle Konzept und gewinnen ein loyales Publikum, sondern wir machen auch das Marketing. Wir machen alle diese Jobs für einen relativ geringen Preis.”

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