Zoobe: Persönliche Nachrichten als 3D-Animation
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
"Say it with character", so lautet das offizielle Motto des in Berlin ansässigen Unternehmens Zoobe. Das Start-up hat ein Programm entwickelt, mit dem herkömmliche Sprach- oder Textnachrichten in kleine 3D-Animationsfilme verwandelt werden können. Die Funktionsweise ist recht schnell erklärt: Man sucht sich eine der vorhandenen Animationsfiguren aus - das Angebot reicht vom süßen Schweinchen bis zur leicht bekleideten Hexe - und verfasst eine Text- oder Sprachnachricht. Daraus entsteht dann ein kleines Filmchen, bei dem die animierte Figur, je nach Wunsch in unveränderter oder auch gepitchter Stimme - die Botschaft dem Empfänger übermittelt. Zusätzlich kann man der Videobotschaft einen Hintergrund nach Wahl verpassen und der Figur ein virtuelles Kleidungsstück, ebenfalls je nach Geschmack und was die Auswahl zulässt, anziehen.
Derzeit kann man Zoobe nur über Facebook nutzen und dort seine persönlichen, animierten Nachrichten verschicken. "Doch das ist eigentlich nur eine Art Testlauf für uns gewesen", sagt Zoobe-Gründer Lenard F. Krawinkel im Gespräch mit der futurezone. Demnächst wird eine iOS-App gelauncht, über die der Service dann genutzt werden kann. Die Animationen können dann sowohl via E-Mail und SMS verschickt werden, als auch auf YouTube hochgeladen oder eben weiter auf Facebook gepostet werden.
App mit Fokus auf Fotos
Als eigenständige App wird Zoobe dann auch den Namen "Zoobe Cam" tragen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass dem Aufnehmen und Versenden von eigenen Bildern dabei ein großes Augenmerk beigemessen wurde. Will man also beispielsweise ein Foto von einem Event oder aus dem Urlaub verschicken, kann man dazu gleich noch eine Nachricht aufnehmen und diese von der Animationsfigur, die als Alter Ego im Bild zu sehen ist, vorsprechen lassen. Auch verschiedene Stimmungen der Animationsfiguren, durch die man seine eigene Persönlichkeit ausdrücken soll, kann man aussuchen.
Freemium-Modell
Als Geschäftsmodell dient der typische Freemium-Ansatz: Eine Grundauswahl an Animationen, Stimmungen, etc. ist kostenlos nutzbar, will man aber die Figur individuell gestalten und dem eigenen Charakter anpassen, muss für die virtuellen Güter eine Gebühr bezahlt werden.
"Geplant sind auch Kooperationen mit großen Unterhaltungskonzernen. Wir sprechen zum Beispiel gerade mit Marvel und wollen in Zukunft auch gerne bekannte Charaktere anbieten, in deren Rolle unsere Nutzer dann schlüpfen können", so Krawinkel. Für solche Figuren müssten die User dann natürlich auch in die Geldbörse greifen.
Zurzeit setzt sich die Nutzerschaft von Zoobe, das im Juli dieses Jahres mit der Facebook-App startete, zu 90 Prozent aus Frauen zusammen. Diese fühlten sich offensichtlich gerade von den putzigen Figuren und den süßen Stimmen stärker angezogen als Männer, so Krawinkel. Dazu hat Zoobe auch noch einige aufreizende weibliche Figuren im Angebot, die wohl vorwiegend zum Flirten genutzt werden, ein Thema, dass nach derzeitigem Stand wohl auch ein Schwerpunkt des Animationsangebots ist.
Zielgruppe
Künftig will sich die App aber auch bei den männlichen Nutzern etablieren, vom "Superhelden bis zum Hiphopper" soll es alles geben. "Unser Ziel ist es, eine die digitale Welt zu überbrücken", sagt Krawinkel, der zuvor bereits im Film- und TV-Bereich gearbeitet hat. Was online oft fehle, weil man dem Gegenüber nicht direkt in die Augen schauen kann, soll durch die personalisierten Animationsfiguren ausgeglichen werden.
Dass Zoobe eine nette Spielerei, aber keine Business-Anwendung ist, steht außer Frage. Trotzdem wollen der Plattform-Gründer und sein Team sich im privaten Bereich als "ernstzunehmendes Kommunikationsmittel" durchsetzen.
- Social Web: “Wir haben zu viele Freunde”
Kommentare