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Games

10 Games, die ihr 2020 wahrscheinlich verpasst habt

Es gibt nicht nur die großen Blockbuster-Spiele, sondern auch viele kleinere und mittelgroße Indie-Games erblicken monatlich das Licht der Welt. Da kann man schon mal das eine oder andere übersehen. Keine Sorge, wir haben uns ein paar wirklich gelungene Games angeschaut.

Leisure Suit Larry: Wet Dreams Dry Twice (PC)

Ich weiß, Nachfolger von Leisure Suite Larry waren bisher eher schlecht bis katastrophal. Deswegen war "Leisure Suit Larry - Wet Dreams Don't Dry" 2018 auch eine absolute Überraschung. Das Hamburger Studio Assemble Entertainment hat der angestaubten Reihe einen neuen Look verpasst und es vor allem inhaltlich ins 21. Jahrhundert katapultiert.

Natürlich fehlt auch im zweiten Teil, der heuer erschienen ist, der "Hihi-Penis"-Humor nicht und man schämt sich oft ein bisschen fremd. Aber genau das will man ja auch, wenn man ein Larry-Spiel kauft. Der zweite Teil der Neuauflage ist wie der erste ein gutes Paket aus Witz und klassischen Point-and-Click-Rätseln. Vor allem das durchdachte Design und die guten deutschen Sprecher sorgen dafür, dass das kein Fehlkauf wird.

Leisure Suit Larry - Wet Dreams Dry Twice kostet knapp 35 Euro bei Steam.

Hades (PC, Nintendo Switch)

Es ist fertig! Nach 2 Jahren als Early-Access-Game können Spieler nun die Vollversion des Rougelikes spielen. Man schlüpft in die Haut von Zagreus, dem Sohn des Hades, der sich aus der Unterwelt in den Olymp vorkämpft. Das Hack-and-Slash erinnert an Dungeon-Crawler wie Diablo in schöner bunter Comic-Optik.

Mit Gaben der Götter des Olymp macht man Zegreus immer stärker und schnetzelt sich durch hektische Kämpfe Stück für Stück vor - bis man stirbt, alles verliert und dann wieder von vorne anfangen muss. Und man tut das immer und immer und immer wieder, weil es süchtig macht und immer wieder Spaß und Abwechslung bietet. So findet man immer wieder neue Skills, die in jedem Durchgang anders kombiniert werden können. 

Hades kostet knapp 20 Euro bei Steam und Nintendo Switch.

Spelunky 2 (PC, PS4)

Wo wir doch gerade beim Roguelike sind, machen wir doch mit dem Nachfolger eines der erfolgreichsten Spiele des Genres weiter: Spelunky 2. Erneut begibt man sich tief unter die Erde, sammelt Items, einen lebensschenkenden Mops und ganz viel Gold. 

Man sollte sich von der knuffigen Comic-Optik aber nicht täuschen lassen. Spelunky 2 ist etwas für Sadisten, denen viele Roguelikes zu lasch sind und die Dark Souls schon 10 Mal durchgespielt haben. Jeder winzige Fehler endet im sicheren Tod und man fängt von 0 an. Überall lauert das Ende in Form von niedlichem Getier, Lava, Geistern und Stacheln - manchmal alles gleichzeitig. Wer besinnliche Abende hasst, hat hier Freude, auch mit bis zu 3 Mitstreitern.

Spelunky 2 kostet etwa 17 Euro bei Steam und 20 Euro für PS4.

Welcome to Elk (PC, Xbox One)

Wer sich nicht vor schwerer Kost scheut, kann sich am narrativen Adventure Welcome to Elk versuchen. Man sei aber gewarnt, dass hier Themen wie Missbrauch und Mord behandelt werden. Die Heldin Frigg kommt auf eine beschauliche Insel, wo sie mit den Bewohnern sprechen und Minispiele absolvieren kann.

Immer wieder wird das Spiel durch Videointerviews unterbrochen, in denen Menschen Geschichten erzählen, die zwar wahr, aber soweit wie möglich anonymisiert sind. Die Geschichten sind tragisch und beklemmend und stehen in Kontrast zur bunten und fröhlichen Spielwelt. Das ist eine Gratwanderung zwischen Unterhaltung und tragischer Erzählung, die es so noch nicht in einem Spiel gegeben hat. 

Welcome to Elk kostet 12,49 Euro bei Steam und 15 Euro für Xbox One, hier geht es zum Trailer.

Welcome to Elk

There is no game: Wrong Dimension (PC, iOS)

Wer eine Liebe zu klassischen Lucas-Arts-Adventures hat, wird mit diesem Point&Click seine Freude haben. Bei There is no Game muss man das Spiel selbst erst Mal davon überzeugen, dass es sehr wohl ein Spiel gibt und man dieses bitte jetzt spielen möchte. Hat man diese erste Hürde genommen, warten eine Reihe Rätsel und Minispiele, die man nur als wahnsinnig beschreiben kann. 

Wer den absurden Humor von Maniac Masion und Monkey Island liebt, ist hier genau richtig - mehr zu verraten würde das Spielerlebnis zerstören.

There is no game: Wrong Dimension kostet 13 Euro bei Steam und 5,49 Euro für iOS. Eine Android-Version ist in Arbeit, man kann sich zumindest die allererste "Jam Edition" von 2015 gratis ansehen.

Yes, Your Grace (PC)

Einmal König sein, das wärs doch. Auf dem Thron sitzen, sich bedienen lassen und eben tun, was ein König so tut. Bei Yes, Your Grace kann man das und merkt sehr schnell, wie zermürbend es ist, ständig irgendwelche Streitereien zu schlichten, Menschen zu verurteilen, die Belagerung des Schlosses zu halten, die Untertanen zu versorgen und die Prinzessinnen glücklich zu machen. 

Als Chef des Landes muss man in diesem Rollenspiel sein Reich verwalten und Entscheidungen treffen, die den Verlauf der Geschichte grundlegend beeinflussen. Die ist sehr gut geschrieben und das Management ist eine Herausforderung, da man nicht alle glücklich machen kann.

Yes, Your Grace kostet 17 Euro bei Steam und ist im Xbox Game Pass enthalten. Für die Nintendo Switch kostet es knapp 17 Euro, für Xbox One und Series X/S 20 Euro.

Alpaca Ball: Allstars (PC, Nintendo Switch)

Das österreichische Studio Salt Castle Games hat mit ihren Fußball spielenden Alpakas einen wirklichen Glückstreffer gelandet. Ich muss jedes Mal wieder lachen, wenn die Tiere mit ihren schlackernden Hälsen übers Spielfeld wackeln. 

Das Arcade-Spiel macht natürlich vor allem beim gemeinsamen Spielen Spaß. Das Prinzip, einen Ball in ein Tor zu schießen und sich dann zu freuen wurde jetzt doch über viele Jahrzehnte erprobt und als gut befunden. Funktioniert auch hier, nur mit lustigen Alpakas. 

Alpaca Ball: Allstars kostet 20 Euro bei Steam und für Nintendo Switch.

Still There (PC, Nintendo Switch)

Das mysteriöse Scifi-Point&Click-Adventure erzählt die Geschichte des Astronauten Karl. Er lebt in Isolation in einem Weltraum-Leuchtturm. Diesen muss er instand halten. Er scannt täglich Radio-Übertragungen und erhält plötzlich ein ungewöhnliches Signal.

Die Rätsel sind sehr fordernd, muss man doch permanent einen Blick ins Handbuch der Raumstation blicken, um sie zu lösen. Zur Hilfe kommt uns nur eine KI. Doch eigentlich geht es bei Still There um Abschied, Verlust und Trauer, die sehr gut in die gelungen gestaltete Erzählung verwoben wurden.

Still There kostet 12,49 Euro auf Steam und 15 Euro für Nintendo Switch.

Carrion (PC, Nintendo Switch, Xbox One)

Hier jagt man nicht das Monster, hier ist man das Monster. Carrion ist ein "reversed-Horrogame", bei dem der Spieß umgedreht wird. Man darf selbst aus dem Labor ausbrechen und seine Peiniger zur Strecke bringen. 

Der rote Blob, mit dem man durch die Gänge glibbert, kann mit Upgrades verbessert werden, neue Fähigkeiten erlernen und wachsen. Was wie ein klassischer 2D-Plattformer aussieht, hat eine sehr ungewöhnliche Dynamik, da die Bewegung der amorphen Kreatur neu und innovativ ist. So knabbert man sich drei bis vier Stunden durch Wissenschaftler und Sicherheitspersonal, erkundet das Labor und löst Rätsel. 

Carrion (den Trailer seht ihr hier) kostet 20 Euro bei Steam, Nintendo Switch und Xbox One (das Spiel ist im Xbox Game Pass enthalten).

Carrion

The Procession to Calvary (PC, iOS, Android)

Das kleine, feine Adventure sieht aus wie ein Renaissance-Gemälde und schielt mit einem Auge zu Monty Python. Das absurde Point & Click glänzt vor allem durch seine Animationen und unterhaltsamen Rätsel.

Mit knapp 2 Stunden Spielzeit kann man sich damit einen netten Abend machen. Vor allem auf dem Tablet funktioniert es hervorragend. Wer den Vorgänger "Four Last Things" noch nicht gespielt hat, kann das auch gleich nachholen, der ist nämlich genau so gut. 

The Procession to Calvary kostet 9 Euro bei Steam, 4,49 Euro für iOS und Android.

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Franziska Bechtold

frau_grete

Liebt virtuelle Spielewelten, Gadgets, Wissenschaft und den Weltraum. Solange sie nicht selbst ins Weltall kann, flüchtet sie eben in Science Fiction.

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